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Langzeitsauerstofftherapie

Langzeitsauerstofftherapie

Eine Sauerstoff-Langzeittherapie verhilft Menschen mit chronischem Sauerstoffmangel durch Zufuhr von medizinischem Sauerstoff zu einer Verbesserung ihrer Lebensqualität.


Symptome wie kurzfristige Erschöpfung, Atemnot und Schwächegefühl sind Anzeichen eines niedrigen Sauerstoffgehalts (Hypoxämie) im arteriellen Blut. Bei einer Sauerstofftherapie erfolgt die Sauerstoffversorgung durch spezielle Geräte, die vor allem bei einer Langzeittherapie zu Hause sowie bei mobilen Patienten auch für unterwegs zum Einsatz kommen.

Wem nützt eine Sauerstoff-Langzeittherapie?

  • Personen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege, z.B. COPD

  • Personen, bei denen Atemwege verlegt oder verengt sind, z.B. als Folge einer Lungenerkrankung und Atemwegserkrankungen

  • Bei gewissen Formen der Herzerkrankungen

  • Personen mit wiederkehrenden Lungenembolien

  • Personen mit Lungenkrebs oder anderen Lungenerkrankungen, bei denen Teile der Lunge operativ entfernt werden mussten

  • Personen, deren Brustkorb durch Verformung eingeengt ist

  • Personen mit Lähmungen im Bereich der Atemmuskulatur

Was passiert bei einer Sauerstoff-Langzeittherapie?

Bei einer Sauerstoff-Langzeittherapie wird dem Patienten mehrmals täglich medizinischer Sauerstoff zugeführt. Damit erhöht sich der Sauerstoffgehalt im arteriellen Blut und verbessert automatisch die Leistungsfähigkeit und somit die Lebensqualität. Für die Sauerstoffversorgung benötigt man einen sogenannten Sauerstoffkonzentratorein stromabhängiges Gerät, welches beim Einatmen über eine Nasensonde aus Kunststoff oder ein spezielles Mundstück Sauerstoff liefert und vorwiegend bei immobilen Patienten verordnet wird. 

 

Eine unerwünschte Nebenwirkung der Sauerstofftherapie kann anfangs ein Austrocknen der Nasenschleimhaut sein, was jedoch durch einen dem Sauerstoffgerät vorgeschalteten Befeuchter gelindert werden kann.

Wann kommt eine Sauerstoff-Langzeittherapie zum Einsatz?

Eine Sauerstoff-Langzeittherapie kommt nur dann zur Anwendung, wenn der sogenannte Sauerstoff-Partialdruck (er besagt, wie hoch die Menge des im arteriellen Blut gelösten Sauerstoffs ist) bei mehreren arteriellen Blutgasanalysen innerhalb von vier Wochen drei Mal unter 55 mmHg (COPD) bzw. unter 60 mmHg (bei COPD inklusive schweren Begleiterkrankungen wie Cor pulmonale) gelegen ist. Grundsätzliche Voraussetzung für diese Therapie ist, dass Alternativbehandlungen sowie medikamentöse Behandlungen ausgeschöpft worden sind.

 

Die Sauerstoff-Langzeittherapie wird langfristig durchgeführt und soll täglich mindestens 16 Stunden angewendet werden. Durch die Sauerstoffgabe wird der Sauerstoffgehalt in den Lungenbläschen erhöht und die durch chronischen Sauerstoffmangel verengten Gefäße können wieder erweitert werden.

 

Absoluter Rauchverzicht ist erforderlich, da sonst Verbrennungs- und Explosionsgefahr besteht.

 

 

Den kompletten Artikel inkl. der wichtigsten Fragen zur Sauerstoffabgabe finden Sie hier.

Quelle: gesund.at / Gabriele Weidinger / 03.04.2018 / Header: pixabay.com, Thumbnail: wikimedia.org (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Obstruction_ventilation_apnée_sommeil.svg)

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