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COPD: Risikogruppen und Prävention der heimtückischen Krankheit

COPD: Risikogruppen und Prävention der heimtückischen Krankheit

Am Welt-COPD-Tag 2018 wird der Wiener Künstler Eberhard Jordan den Südturm des Wiener Stephansdoms besteigen. Sein Vorhaben soll vor allem Lungenkranke motivieren, sich ähnliche Ziele zu stecken.

 

Rauchen ist Ursache Nr. 1 - Nur jede 5. COPD-Erkrankung ist berufsbedingt

 

Husten? Auswurf? Kurzatmigkeit? Die Lungenkrankheit COPD beginnt schleichend und wird meist viel zu spät diagnostiziert. In der „Top-10-Liste“ der tödlich verlaufenden Erkrankungen ist sie die einzige, deren Häufigkeit aktuell weiter zunimmt. Dennoch ist diese heimtückische Atemwegserkrankung kaum bekannt. Mit seiner MyCOPD-Challenge möchte der betroffene Künstler, Eberhard Jordan, auf die schwerwiegenden Folgen, aber auch auf Präventionsmaßnahmen sowie Therapiemöglichkeiten aufmerksam machen. 

 

COPD-Patient Eberhard Jordan ist einer von mindestens 400.000 Betroffenen in Österreich. Als ehemaliger Raucher gehört der 56-jährige COPD-Patient, Blogger und bildnerisch tätige Künstler, diagnostiziert seit 2004, der Risikogruppe Nummer eins an. Dennoch muss er sich eingestehen: "Ich habe meine Symptome viel zu lange ignoriert."

 

Die myCOPD Challenge 2018 findet am 21.11.2018 statt.

 

Um Aufmerksamkeit zu schaffen und Betroffenen Mut zu machen, schreibt er in seinem Blog mit großer Offenheit über seine Erkrankung und engagiert sich aktuell in einer Kampagne für COPD. Dafür wird er am 21. November 2018, dem Welt-COPD-Tag, im Rahmen einer persönlichen Challenge den Südturm des Wiener Stephansdom erklimmen:

Ich möchte, dass so viele Menschen wie möglich auf die Krankheit aufmerksam werden. Denn Schätzungen zufolge sind in Österreich 40 Prozent der Betroffenen nicht diagnostiziert und erhalten daher auch keinerlei Therapien.

Dabei könnte durch eine Früherkennung viel Leid verhindert werden. 

 

Risikofaktoren meiden: Rauchen einstellen


Risikofaktor Nummer eins ist unbestritten das Rauchen. "Die sukzessive Ablagerung von Teerpartikeln und Kondensaten aus dem Tabakrauch fördert die Entwicklung chronischer Entzündungen", erklärt Prim. Dr. Gert Wurzinger, Facharzt für Lungenkrankheiten und Arzt für Allgemeinmedizin in Graz. Über 80 Prozent der COPD-Betroffenen sind (ehemalige) RaucherInnen – ein Grund mehr, mit dem Rauchen aufzuhören und ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie einzuführen.

 

Das Volksbegehren von dontsmoke.at findet übrigens von 1. bis 8. Oktober statt. 

 

Erhöhte Belastung durch Feinstaub, Gase und Dämpfe


Jede fünfte COPD-Erkrankung steht im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz. Vor allem jene Berufsgruppen, die mit Gasen, Dämpfen oder Staub hantieren, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. In vielen Branchen gibt es dennoch zu wenig Risikobewusstsein – etwa in Bäckereien, Malerbetrieben oder in der Landwirtschaft. "Hier ist die Politik am Zug, endlich ausreichende Schutzbestimmungen einzuführen", fordert Eberhard Jordan. Verschmutzte Stadtluft, Feinstaub und Ozon könnten ebenfalls Lungenkrankheiten auslösen oder verstärken.

 

Genetische bedingte Faktoren sind selten


Natürlich spielen auch körperliche Voraussetzungen, die mit genetischen Veranlagungen in Zusammenhang stehen, eine Rolle. Ein gut erforschtes Beispiel ist der angeborene Alpha-1-Antitrypsin-Mangel, von dem aber nur ca. 0,2 Promille der Bevölkerung betroffen sind. Der Mangel dieses Enzyms beeinträchtigt die Lungensubstanz und erhöht das Risiko, an COPD zu erkranken.

 

Durch Bewegung COPD vorbeugen


Regelmäßiges Training – vor allem der Lunge – ist die einfachste und wichtigste Maßnahme, den Auswirkungen einer COPD-Erkrankung entgegenzuwirken. Doch gerade diese Maßnahme fällt vielen COPD-Betroffenen zunehmend schwer. Ein fataler Teufelskreis. Auch Eberhard Jordan hatte zuvor kaum Bewegung gemacht. Nun trainiert er drei Mal pro Woche drei Stunden zusätzlich für seine MyCOPD-Challenge begleitet von einem Reha-Team der Therme Wien Med. Und auch regelmäßige Radtouren zählen trotz COPD zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Wie und wo verrät er in seinen Blogs.

 

Früherkennung und Diagnose


Wer anhaltende Symptome wie Husten, Atemnot und Auswurf beobachtet, sollte unbedingt einen Lungenfacharzt aufsuchen. Das verlässlichste Diagnosemittel ist die Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie). "Die Durchführung ist einfach und schmerzlos. Sie gibt Aufschluss über eventuell vorhandene Einschränkungen und erlaubt eine Bestimmung des COPD-Schweregrads sowie eine Abgrenzung gegenüber anderen Krankheiten", weiß Dr. Elisabeth Czuchajda, Fachärztin für Innere Medizin in Wien. Der Lungenfunktionstest ist auch im Rahmen der einmal jährlich kostenlosen Gesundenuntersuchung möglich. Die Kosten dafür übernimmt die Krankenkasse. "Gehen Sie zum Arzt und lassen Sie sich testen", rät Eberhard Jordan.

 

Weitere Details zu der MyCOPD-Challenge finden Sie auch hier.


Weiterführende Links:

 

Tipps und Unterstützung für Betroffene von Lungenkrankheiten

 

Sichere und optimale Inhalationshilfe

 

Informationsseite des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz

Quelle: Hennrich.PR - Agentur für Gesundheit und Kommunikation / Foto: Eberhard Jordan (Copyright: © Inka Schleicher)

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