Artikel

Apfelallergie – Die Sorte macht den Unterschied

 Apfelallergie – Die Sorte macht den Unterschied

Jeder zweite Heuschnupfenpatient hat ein sogenanntes Orales Allergie-Syndrom.

Was ist eine Apfelallergie?

Eine Apfelallergie ist die häufigste Form einer Allergie durch Kern- und Steinobst. In Deutschland leiden ca. vier Millionen Menschen an einer Apfelallergie; sie wird auch als Orales Allergie-Syndrom bezeichnet. 

Auslöser und Diagnose

Am häufigsten wird ein Orales Allergie-Syndrom durch Äpfel bei Personen ausgelöst, die einen Heuschnupfen durch Baumpollen haben. Im Apfel befinden sich Apfelallergene (das Hauptallergen heißt Mal d 1), die den Allergenen in Birkenpollen sehr ähnlich sind. Die IgE-Antikörper reagieren deshalb sowohl auf Birkenpollen als auch auf Kern- und Steinobst, bevorzugt auf Äpfel. Man spricht deshalb auch von einer Kreuzreaktion. 

Symptome beobachten

Die Symptome einer Apfelallergie sind in der Regel leicht zu erkennen. Es kommt noch beim Essen des Apfels zu:

  • Juckreiz der Nase oder der Augen,
  • Brennen an der Lippe, im Mund und auf der Zunge,
  • Anschwellen der Zunge, der Mundschleimhaut, des Rachens,
  • Erstickungsgefühl,
  • Nasenlaufen,
  • Quaddelbildung der Haut (wie nach Brennnesselkontakt),  
  • Atembeschwerden,  
  • Durchfall, 
  • Übelkeit.

Die meisten der Symptome treten etwa 5- 20 Minuten nach dem Essen eines Apfels (oder Haselnüssen oder anderem Stein- und Kernobst) auf und halten für 1 – 2 Stunden an. 

Apfelallergiker werden merken, dass sie nicht auf alle Äpfel reagieren. Alte Sorten, wie z.B. Boskopp werden besser vertragen, da sie wenig Allergen haben. Auf einen Apfel der Sorte Golden Delicious reagieren dagegen viele Allergiker. Beschreibungen zu alten, allergenarmen Apfelsorten findet man in der Datenbank des BUND Lemgo unter http://www.obstsortendatenbank.de

Behandlung

Mit einem Bluttest sollten Sie zunächst prüfen, ob Sie Antikörper gegen Pollen von Bäumen (Hasel, Erle, Birke) oder Gräser haben. Gleichzeitig kann im Blut gemessen werden, ob Sie Antikörper gegen Apfelallergen besitzen. Ergibt ein Bluttest beispielsweise den Nachweis von Antikörpern gegen Äpfel, so kann die Diagnose einer Apfelallergie durch Ihren behandelnden Arzt vermutlich schnell bestätigt oder ausgeschlossen werden.

Falls eine Apfelallergie besteht, so eigenen sich folgende Zubereitungsvarianten, da die Allergene bei Hitze und bei Sauerstoffkontakt zerstört werden: 

Für eine erste Einschätzung Ihres Allergie-Risikos: Jetzt Allergie-Risiko-Check beantworten

 


Dieser Artikel wurde von Prof. Dr. med. Karl-Christian Bergmann verfasst.

Kommentare

Nikola  Jandric
9 Okt 2018 07:01

Dass mit der Lagerung der Anteil an Allergenen wächst war mir so nicht bewusst, danke für die wertvolle Info!