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Neuer Test zur Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung

Neuer Test zur Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung

Britische Forscher der Queen Mary University in London haben einen neuen Test entwickelt, der im Rahmen einer Studie mit 15.744 Probandinnen Gebärmutterhalskrebs mit einer Genauigkeit von hundert Prozent erkennt, wie die Wissenschaftler berichten. Somit ist der auf Epigenetik basierende Test zuverlässiger als der Pap-Abstrich und der HPV-Test und zudem kostengünstiger als beide Früherkennungsmethoden.

 

Wie in der renommierten Fachzeitschrift International Journal of Cancer dargelegt, haben der Leitautor der Studie Prof. Attila Lorincz und sein Team untersucht, inwieweit der epigenetisch-basierte Test die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) im Vergleich zu dem Pap-Abstrich und den HPV-Tests vorhersagen kann.

 

Der Pap-Abstrich ist die bekannteste Methode zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, obwohl damit nur etwa 50 Prozent der Vorstufen erkannt werden können. Bei dem zuverlässigeren HPV-Test lassen sich die humanen Papillomviren (HPV), die als Hauptauslöser von Gebärmutterhalskrebs gelten, in Zellen des Gebärmutterhalses nachweisen. Dieser Test identifiziert jedoch nur, ob der Gebärmutterhals mit HP-Viren infiziert ist und nicht das tatsächliche Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Auch wenn eine HP-Infektion besteht, bedeutet es nicht, dass die untersuchte Frau Krebs hat oder jemals an Krebs erkranken wird.

Wir freuen uns über diese beeindruckende Entwicklung und sind nicht nur von der Genauigkeit überzeugt, mit welcher der Test Gebärmutterhalskrebs aufspürt, sondern möchten damit auch auf die Schlüsselrolle der Epigenetik bei der Entwicklung dieser Krebsart anhand von klinischen Patientendaten aufmerksam machen,

so Prof. Lorincz.

 

Zudem betonen die Wissenschaftler, dass wider der herkömmlichen Meinung in den Fachkreisen, dass DNA-Mutationen eine Reihe von frühen Krebserkrankungen begünstigen (u.a. Gebärmutterhals-, Prostata- und Mundrachenkrebs), immer mehr Indizien darauf weisen, dass es eigentlich epigenetische Veränderungen dafür zuständig sind.

 

Lesen Sie weiter: die ganze Studie finden Sie im Anhang zum Download.

 

Alle Antworten zu den wichtigsten Fragen rund ums Thema Zervixkarzinom finden Sie hier in unserem Video-Interview mit Gynäkologen Univ.-Prof. Dr. Karl Friedrich Tamussino.

 

Quelle: Cook, Darrel A., Krajden, Mel, Brentnall Adam R., et al. Evaluation of a validated methylation triage signature for human papillomavirus positive women in the HPV FOCAL cervical cancer screening trial. International Journal of Cancer. Nov 9., 2018.

 

Text: Simona Ganeva / CredoWeb

ANHÄNGE

pdf
Cook et al. 2018 International Journal of Cancer

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