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Über die häufigsten Augenerkrankungen

Über die häufigsten Augenerkrankungen

Über die häufigsten Augenerkrankungen


CredoWeb im Interview mit Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie Dr. med. Manuel Haider

 

CredoWeb: Was sind die häufigsten Augenerkrankungen?

 

Dr. med. Manuel Haider:

Die häufigste Augenerkrankung weltweit ist der graue Star. Der graue Star – oder medizinisch Katarakt – ist auch nach wie vor immer noch die häufigste Ursache für Erblindung weltweit.


In unserer westlichen Welt muss jedoch niemand mehr am grauen Star erblinden, da eine Operation technisch bereits sehr weit fortgeschritten, und außerdem für alle Menschen zugänglich ist.

Neben dem grauen Star zählt auch noch der Grüne Star – das sogenannte Glaukom – zu den häufigen Augenerkrankungen. Dieser ist sehr gefährlich, da er zu einem Schaden des Sehnervens, und somit zu immer größer werdenden blinden Flecken im Sehfeld führen kann.

Zu den weniger gefährlichen, aber sehr häufigen Augenerkrankungen zählen vor allem das trockene Auge, und die sogenannten „Glaskörpertrübungen“ –  meist harmlose Trübungen im Inneren des Augapfels, die von den Menschen als störende „herumfliegende Mücken“ oder „Spinnweben“ wahrgenommen werden.

 

CredoWeb: Was genau ist der „Graue Star“ & kann man sich davor schützen?

 

Dr. med. Manuel Haider: Der graue Star ist eine Eintrübung der natürlichen Augenlinse. Die eigene Augenlinse ist bei Geburt völlig klar und durchsichtig.

 

 

Im Laufe des Lebens wird diese immer trüber und undurchsichtiger. Sobald diese Trübungen zu einer Beeinträchtigung der Sehleistung führen spricht man vom Grauen Star.

Verhindern kann man den grauen Star nicht, die Linse eines jeden Menschen wird im Laufe des Lebens automatisch trüber, der Zeitpunkt und die Intensität können jedoch deutlich variieren.

 

Manche Faktoren können aber die Entwicklung eines grauen Stars beschleunigen.
UV-Strahlung zum Beispiel, daher ist es ratsam die Augen so oft es geht mit einer qualitativ hochwertigen Sonnenbrille zu schützen.

 

 

Weiters führt eine längere Einnahme von Kortison, sowie eine Zuckererkrankung zu einer schnelleren Eintrübung der Augenlinse.


Die einzige wirksame Behandlung eines grauen Stars ist nach wie vor die Operation.

 

Dabei wird die trübe Linse entfernt, und eine neue, klare, Kunstlinse wieder implantiert. Diese Operation ist aufgrund ihrer großen Häufigkeit mittlerweile hochspezialisiert und eine absolute Routineoperation. Ein erfahrener Operateur braucht selten länger als 15 min, zudem wird die Operation fast immer in örtlicher Betäubung und ambulant (bzw. tagesklinisch) durchgeführt.

 


Auf Wunsch können dabei auch Speziallinsen (sogenannte „Multifokallinsen“) eingesetzt werden, die nach der Operation ein scharfes Sehen gänzlich ohne Brille ermöglichen.

 

CredoWeb: Was versteht man unter dem Grünen Star, welche Symptome bringt diese Krankheit mit sich & welche Behandlungen stehen derzeit zur Verfügung?

 

Dr. med. Manuel Haider: Der grüne Star kann im Gegensatz zum grauen Star nicht geheilt, sondern lediglich gestoppt werden. Als Grünen Star (medizinisch: „Glaukom“) bezeichnet man einen Schaden des Sehnervens, der zu immer größer werdenden blinden Flecken im Sehbereich, und letztendlich auch zur Erblindung führen kann.

Ein Glaukom ist gefährlich, denn einmal aufgetretene Schäden bleiben das restliche Leben bestehen. Der grüne Star ist in Österreich immer noch der zweithäufigste Grund für Erblindung.


Der Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines grünen Stars ist ein erhöhter Augendruck.
Dieser ist meist nicht spürbar, und der Schaden schreitet lange Zeit unbemerkt fort.

Bei der Behandlung des Glaukoms wird der Augendruck gesenkt, damit keine weiteren Schäden entstehen können. Das funktioniert normalerweise sehr gut mit Augentropfen.

 

 

Erst wenn diese Methode nicht mehr ausreicht, kann mit einer Laser-Therapie, oder auch mit einer Operation, der Augeninnendruck noch weiter gesenkt werden. Wenn man den Grünen Star rechtzeitig erkennt, können bleibende Schäden sehr oft verhindert werden.

Aus diesem Grund ist eine Kontrolle beim Augenarzt – auch ohne Sehbeschwerden – zur Früherkennung des grünen Stars wichtig.

 

 

Interview: Christina Neumayer/CredoWeb

 

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