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Mikrochirurgischer Eingriff beendet Leidensgeschichte von Ex-Fußballprofi Lukas Schubert

Mikrochirurgischer Eingriff beendet Leidensgeschichte von Ex-Fußballprofi Lukas Schubert

Der nunmehrige Nachwuchstrainer wurde mithilfe eines Symani-Operationsroboters 13 Stunden lang an der Hand operiert

 

„Ich weiß jetzt, dass ich das schon viel früher hätte machen sollen“, meinte Ex-Bundesliga-Spieler Lukas Schubert wenige Tage nach dem Eingriff. 2009 traf den damaligen Mittelfeldspieler des SV Grödig während eines Trainings ein Ball mit voller Wucht an der linken Hand. Dabei bracht das Kahnbein, der größte Handwurzelknochen. „Solche Brüche heilen nur sehr schwer, weil die Handwurzelknochen schlecht durchblutet sind und das Knochengewebe an den betroffenen Stellen oft abstirbt“, erklärt Dr. Kathleen Tomasi, Oberärztin an der Uniklinik für Orthopädie und Traumatologie. Die Folgen sind für die Betroffenen eine eingeschränkte Beweglichkeit der Handgelenke und chronische Schmerzen. Auch Lukas Schubert berichtet, er sei nachts aufgrund der Schmerzen im Handgelenk immer wieder aufgewacht.

Die vernähten Gefäße hatten einen Außendurchmesser von unter einem Millimeter. © SALK

 

Neue mikrochirurgische Roboter-Technik


Vor kurzem wurde der nunmehrige Nachwuchstrainer des FC Red Bull Salzburg von einem interdisziplinären Team des Zentrums für Rekonstruktive Chirurgie am Uniklinikum Salzburg operiert. Dem Team gehörten neben Dr. Tomasi unter anderem Professor Alexander Gaggl, Vorstand der Uniklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG), DDr. Simon Enzinger Geschäftsführender Oberarzt der Uniklinik für MKG, und der anerkannte Hand-Chirurg Dr. Heinz Bürger an. Dabei kam auch der neue Symani-Operationsroboter für mikrochirurgische Eingriffe zum Einsatz, der im OP-Saal der Uniklinik für MKG-Chirurgie stationiert ist.

In einem 13-stündigen Eingriff entnahm das OP-Team Lukas Schubert ein rund ein Kubikzentimeter großes Knochenstück aus der Innenseite des linken Knies inklusive der dieses Knochenstück versorgenden Gefäße. Dieses Stück wurde dann anstelle des abgestorbenen Knochengewebes in das Handgelenk eingepasst. „Um die Durchblutung zu sichern, mussten wir Gefäße mit einem Außendurchmesser von unter einem Millimeter vernähen“, berichtet DDr. Enzinger. Dazu wurde ein Faden mit einem Durchmesser von 0,01 Millimeter verwendet.

 

Kleine Narben und schnelle Heilung


„Die Vorteile dieser robotischen Mikrochirurgie für den Patienten liegen auf der Hand“, fassen es Professor Gaggl und Dr. Bürger zusammen: „Die Narbe auf der Hand ist nur rund 5 Zentimeter lang, die am Knie rund 8 Zentimeter. Dementsprechend schneller verläuft die Heilung. Die Heilungschance bei Kahnbeinbrüchen liegt bei Eingriffen mit Transplantaten inklusive der Gefäßversorgung bei mehr als 90 Prozent, bei konventionellen Eingriffen beträgt sie rund 50 Prozent. Der Mikrochirurgieroboter vereinfacht dieses Prozedere, und steigert die Erfolgsrate nochmal.“

 

Bei Lukas Schubert hat die Operation das gewünscht Ergebnis gebracht. Bereits am dritten Tag nach der Operation zeigten sich in der Hand erste Fortschritte und er konnte trotz der Knochen-Entnahme am Knie weitgehend ohne Einschränkung gehen. Der Leistungssportler wird nach der Heilungsphase auch bald wieder Liegestütze machen können, was vor dem Eingriff unmöglich war.

 

Im Zentrum für Rekonstruktive Chirurgie arbeiten unter der Federführung der Uniklinik für MKG Expertinnen und Experten der Unikliniken für Orthopädie und Traumatologie (Unfallchirurgie), für Neurochirurgie, für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten und für Chirurgie interdisziplinär zusammen um für die Patientinnen und Patienten die beste rekonstruktive Therapie sicherzustellen.

 

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Dr. Wolfgang Fürweger
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TITELBILD: Professor Alexander Gaggl, Lukas Schubert und Oberarzt DDr. Simon Enzinger | © SALK

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