Artikel

Was hinter der Krankheit steckt: Molekulare Medizin in Innsbruck studieren

Was hinter der Krankheit steckt: Molekulare Medizin in Innsbruck studieren

Wie regulieren bestimmte Gene die Entwicklung eines Fadenwurms? Und was könnte das für die Entstehung von Krankheiten beim Menschen bedeuten? Mit solchen Fragen setzt sich Michael Lohmüller auseinander, der in Innsbruck Molekulare Medizin studiert hat. Das österreichweit einzige Studium dieser Art richtet sich an Interessierte, die die molekularen Grundlagen von Gesundheit und Krankheit erforschen wollen. Derzeit läuft wieder die Anmeldung zu den Aufnahmeverfahren.

 

Die Medizinische Universität Innsbruck bietet als einzige Universität Österreichs ein Bachelor- und Masterstudium der Molekularen Medizin an. Wer sich für Humanmedizin, aber auch für Molekularbiologie, Chemie und naturwissenschaftliche Forschung interessiert, für den oder die könnte das Ausbildungsangebot genau das richtige sein. AbsolventInnen sind zwar MedizinerInnen, aber keine ÄrztInnen: Sie arbeiten nicht in der PatientInnenversorgung, sondern forschen in Laboren an Hochschulen und in der Industrie.

 

Das Studium ist teilweise deckungsgleich mit dem Studium der Humanmedizin. Hinzu kommt eine intensive Ausbildung – sowohl theoretisch als auch praktisch – in den diversen Fächern der modernen Biowissenschaften wie Molekularbiologie, Genetik oder Zellbiologie. Die Studienplätze für Molekulare Medizin in Innsbruck sind für Bachelor und Master mit jeweils 30 pro Jahr begrenzt. Noch bis 30. April (Master) bzw. 31. Mai (Bachelor) läuft die Online-Anmeldung zu den Aufnahmeverfahren für einen Studienplatz ab Herbst 2024.

 

Forschung am Fadenwurm: Die Brücke zum Menschen schlagen

Ein Millimeter lang, rund 1000 Zellen, transparent: Das ist der Fadenwurm Caenorhabditis elegans, das Forschungsobjekt des Molekularmediziners Michael Lohmüller, Absolvent der ersten Stunde des seit 2011 in Innsbruck angebotenen Studiums Molekulare Medizin. Inzwischen promoviert, forscht der 31-Jährige als Postdoctoral Researcher am renommierten „Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research“ in Basel.

 

C. elegans entwickelt sich in nur drei Tagen vom Embryo zum ausgewachsenen Tier, weshalb sich an ihm die Entwicklung eines Organismus besonders gut studieren lässt. Weil dieser Fadenwurm transparent ist, können fluoreszent leuchtende Zellen leicht unter dem Mikroskop beobachtet werden. So untersucht Michael Lohmüller, wie ein bestimmtes Protein, das es auch im Menschen gibt, das Wachstum und die Entwicklung des Fadenwurms beeinflusst.

 

„Mir gefällt, dass ich in der Grundlagenforschung so kreativ und ergebnisoffen arbeiten kann. Ich wollte immer schon verstehen, was hinter einer Krankheit steckt,“ so Lohmüller. „Eine gewisse Frustrationstoleranz sollten MolekularmedizinerInnen jedoch mitbringen.

Zwischendurch läuft ein Forschungsprojekt manchmal nicht wie geplant. Aber nach Rückschlägen lernt man die Daten neu zu interpretieren oder entwickelt neue Methoden und ist wieder motiviert, weiterzuforschen,“ ist Lohmüller überzeugt. Dass im Studium an der Med Uni Innsbruck oft die englische Sprache verwendet wurde, hat ihn gut auf das internationale Arbeitsumfeld vorbereitet – in seinem Forschungsteam in der Schweiz arbeitet der Schwarzwälder mit KollegInnen aus rund zehn Nationen.

 

Aufnahmeverfahren für Bachelor und Master: Jetzt online anmelden

Das Aufnahmeverfahren für das Bachelorstudium Molekulare Medizin in Innsbruck findet einmal jährlich statt. Wer im Herbst 2024 das Studium beginnen möchte, muss sich bis 31.5.2024 online für das Aufnahmeverfahren anmelden, innerhalb dieser Frist ist auch die Kostenbeteiligung zu bezahlen. Am 5.7.2024 findet ein Aufnahmetest statt, in dem naturwissenschaftliche Kenntnisse abgefragt werden. Die besten 60 KandidatInnen werden zu einem Auswahlgespräch eingeladen. Die Kombination zwischen dem erzielten Rang im Auswahltest, dem Gespräch und der sonstigen gesetzlichen Voraussetzungen entscheidet über die Zuerkennung eines Studienplatzes.

 

Das Aufnahmeverfahren für das Masterstudium findet hingegen – je nach Anzahl der freien Studienplätze – ein- oder zweimal jährlich statt. Bewerben können sich Personen, die ein Bachelorstudium Molekulare Medizin in Innsbruck oder ein verwandtes und anerkanntes Bachelor-, Diplom- oder Masterstudium im In- oder Ausland abgeschlossen haben oder sich gerade in der Abschlussphase befinden. Für das kommende Wintersemester läuft die Bewerbungsfrist inklusive Zahlung der Kostenbeteiligung und Hochladen der Bewerbungsunterlagen bis 30.4.2024. Für das darauffolgende Sommersemester können sich Interessierte am Masterstudium Molekulare Medizin – sofern Plätze für das Sommersemester 2025 frei sind – vom 15.12.2024 bis 15.1.2025 bewerben.

 

Nähere Informationen:

Informationen zum Studium Molekulare Medizin Bachelor: https://www.i-med.ac.at/studium/zulassung/zulassung_molekulare_medizin.html
Informationen zum Studium Molekulare Medizin Master: https://www.i-med.ac.at/studium/zulassung/aufnahme_zulassung_msc.html.de

 

Medienkontakt:
Medizinische Universität Innsbruck
Public Relations und Medien
Patrizia Volgger
Innrain 52, 6020 Innsbruck, Austria

Telefon: +43 512 9003 71835
public-relations@i-med.ac.atwww.i-med.ac.at

TITELBILD: Im Studium Molekulare Medizin werden die molekularen Grundlagen von Gesundheit und Krankheit erforscht. © MUI/D. Bullock

Kommentare