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Chia-Samen – Humbug statt Superfood?

Den aus Mittelamerika stammenden Samen wird nachgesagt, extrem gesund zu sein. Doch wie „super“ sind sie tatsächlich?


Der Begriff Superfood hat sich bei uns längst eingebürgert und geistert durch die Presse und Werbung. So werden neben den erwähnten Chia-Samen auch Goji-Beeren oder Acai als solches bezeichnet und wird ihnen wahre Wunderkraft nachgesagt.

Chia zählt zur Gattung der Salbeipflanzen und ist ein Pseudogetreide. Bereits vor 5.000 Jahren stellte es einen wichtigen Bestandteil der Nahrungsmittel der Mayas dar. Auch von anderen amerikanischen Ureinwohnern wurde die sattmachende Zutat sehr geschätzt.

  

Erfolgsgeschichte beginnt in USA

Ein wahrer Boom entwickelte sich vor einigen Jahren in den USA, wo die Anhänger die Samen unter Müsli, Smoothies oder Marmelade mischen, sie als Topping über Joghurt oder Eis streuen oder sie in Form von Teigwaren wie Crackern oder Brot essen. Auch nach dem Keimen werden sie als Sprossen zum Salat gemischt. Vor allem bei Veganern sind sie sehr beliebt, weil sie als pflanzliches Bindemittel tierische Zutaten ersetzen können. So können die Samen, wenn sie mit Wasser, Soja- oder etwa Mandelmilch aufgegossen werden, statt Eiern in Backrezepten verwendet werden, da sie dann eine gelartige Konsistenz entwickeln.

   

Aber was können Chia-Samen nun wirklich?

Fest steht, dass sie zahlreiche interessante Inhaltsstoffe besitzen. So enthalten die Samen etwa fünfmal mehr Kalzium als Milch, beim Eisengehalt schlagen sie den lange Zeit überschätzten Spinat um Längen. Daneben beinhalten sie viele Antioxidantien. Diesen Stoffen wird nachgesagt, im Körper die Zellen als Radikalfänger zu schützen.

Die enthaltenen Ballaststoffe sorgen für eine enorme Sättigung und sind verdauungsfördernd. Jedoch sollten die Samen immer in Kombination mit ausreichend Wasser konsumiert werden, weil sie ein Vielfaches davon binden können. 

  

Hoher Protein- und Fettgehalt

Beim Proteingehalt liegen Chia-Samen deutlich vor anderen Getreidesorten wie etwa Weizen und weisen eine hohe Wertigkeit des pflanzlichen Eiweißes auf. Zudem sind bisher keine Nebenwirkungen wie Nahrungsmittelallergien bekannt. Dies bedarf jedoch noch weiterer Untersuchungen.

Zu etwa 30 % bestehen die Samen aus Fett, hier hauptsächlich die essenzielle, mehrfach ungesättigte Fettsäure alpha-Linolensäure. Aus dieser kann der Körper sonst nur aus Fisch zu gewinnende langkettige Omega-3-Fettsäuren wie EPA oder DHA aufnehmen. Diese gelten unter anderem als entzündungshemmend und wirken sich positiv auf das Lipidprofil des menschlichen Blutes aus.

  

Fazit:

Chia-Samen enthalten gesunde Inhaltsstoffe, sind sättigend und lassen sich auf vielfältige Weise einsetzen. Aber sie sind auch sehr kalorienreich. Wer Chia-Samen also essen will, kann das gerne machen. Jedoch sind in heimischen Saaten wie Leinsamen, Raps oder Nüssen ähnliche Fettzusammensetzungen zu finden. Und diese sind dabei noch deutlich billiger im Einkauf.

Quelle: http://www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Chia-Sa...

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