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Männer mit Übergewicht haben doppeltes Sterberisiko

Fettsüchtige verlieren im Schnitt drei Jahre ihrer Lebenserwartung.


 

Adipositas ist laut einer Analyse von Daten von 3,9 Millionen Menschen der zweitgrößte Risikofaktor für einen vorzeitigen Tod nach dem Rauchen. Das geht aus einer Meta-Studie
hervor, die in "The Lancet" veröffentlicht worden ist.

Wissenschaftler der Universität Cambridge und der Universität Oxford (beide Großbritannien) haben den Einfluss des Körpergewichts auf das Sterberisiko anhand der Daten von 3,9 Millionen Menschen aus 189 bereits vorhandenen wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema analysiert. In Europa leiden 20 Prozent der Erwachsenen an Adipositas, in Nordamerika sind es gar schon 30 Prozent.

Die Ergebnisse der Studie sprechen für das Abnehmen der Betroffenen.

"Im Durchschnitt verlieren Übergewichtige ein Jahr
ihrer Lebenserwartung, moderat Fettsüchtige hingegen drei Jahre",

sagte Studienleiter Emanuele Di Angelantonio. Darüber hinaus steigt bei Männern mit Adipositas das Mortalitätsrisiko stärker an als bei Frauen. Das dürfte darauf zurückzuführen sein, dass sie mit
Übergewicht und Adipositas leichter in die Insulinresistenz kommen und eher Diabetes entwickeln. Männer mit Normalgewicht haben ein Sterberisiko im Alter unter 70 Jahren von 19 Prozent, Frauen eines von elf Prozent. Bei moderater Fettsucht steigt es bei Männern bereits auf 29,5 und bei Frauen auf 14,6 Prozent.

Insgesamt zeigte die Kurve eine gemäß steigendem Übergewicht gleichmäßig ansteigende Übersterblichkeit ohne eine sprunghafte Entwicklung. Das untersuchte Kollektiv von 3,9 Millionen Menschen im Alter zwischen 20 und 90 Jahren bestand zu 69 Prozent aus Frauen. Es wurden 386.000 Todesfälle registriert. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Normalgewicht in Europa einen von sieben und in Nordamerika einen von fünf Todesfällen verhindern würde.

Quelle: The Lancet (abstract)
Bildquelle: APA (dpa)

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