Artikel

Bluttest deutet auf einen speziellen Pankreaskarzinom hin

Wissenschaftler weisen erstmals mögliche Vorstufen einer häufigen zystischen Art des Bauchspeicheldrüsenkarzinoms im Blut nach


Wissenschaftler der Ulmer Universitätsklinik haben einen möglichen Marker gefunden, der die Entstehung einer Intraduktal papillär muszinösen Neoplasie (IPMN), einer häufigen Art von zystischem Bauchspeicheldrüsenkrebs, ankündigt. Konkret weisen entartete Zellen im Blut darauf hin, wie sie in einem Artikel in "Gastroenterology" schreiben. Dies könnte ein erster Schritt dazu sein, mit Hilfe einer Blutuntersuchung frühe Formen oder mögliche Vorformen dieses Krebs zu finden.

Bisher lässt sich IPMN nur mit bildgebenden Verfahren oder mit endoskopischem Ultraschall ausfindig machen. Daher wird die Erkrankung oft nur zufällig und meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt. "Das wollen wir nicht hinnehmen.
Wir haben daher das Blut 'befragt' und es zum Sprechen gebracht", erklärt Thomas Seufferlein, einer der Seniorautoren.

Forscher untersuchen spezielle genetische Spuren von entarteten Zellen

Den Wissenschaftlern ist es gelungen, im Blut aussagekräftiges genetisches Material, das die entarteten Zellen absondern, zu analysieren und in seiner Menge zu bestimmen. Dabei handelt es sich um die zirkulierende zell-freie DNA (cfDNA). "Wir konnten diese speziellen genetischen Spuren von entarteten Zellen in hoher Konzentration bei Patienten mit IPMN nachweisen", berichtet Erstautor Andreas W. Berger. "Die Grundlage für die Überwachung der Krankheitsentwicklung durch eine einfache Blutuntersuchung zu schaffen, stellt einen Durchbruch dar", so Berger weiter.

Die Erkenntnisse könnten ein erster Schritt sein, um in Zukunft eine maligne Entartung solcher IPMN hin zu Bauspeicheldrüsentumoren durch Blutuntersuchungen im Rahmen von Screenings früh zu erkennen. Dazu ist aber weitere Forschung nötig. "Jetzt gilt es herauszufinden, ob das Blut uns in Kombination mit anderen Veränderungen der Bauchspeicheldrüse auch verrät, wann aus Vorstufen tatsächlich ein Tumor entsteht und wann nicht", erläutert Alexander Kleger, ebenfalls Seniorautor.

Bildquelle: Gastroenterology (abstract)

Bildquelle: APA/SPL/ALFRED PASIEKA

Kommentare