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e-Medikation: Beteiligte Ärzte steigen aus

ÖÄK-Steinhart: Rollout-Stopp und Neustart ist einzig vernünftige Lösung


Nahezu alle Ärzte, die in den vergangenen Monaten am Probebetrieb der e-Medikation im steirischen Bezirk Deutschlandsberg teilgenommen hatten, steigen nun aus dem Projekt aus. Hauptgründe seien die nach wie vor schlechte technische Umsetzung und die gänzlich ungeklärte Finanzierung. In ihrer Presseaussendung am Freitag sah die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) alle ihre Vorbehalte gegenüber dem an sich sinnvollen, aber völlig unausgereiften Projekt bestätigt.

„Aus Sicht der Österreichischen Ärztekammer ist e-Medikation ein sehr sinnvolles Tool. Warum man allerdings den im internationalen Vergleich schwierigsten Weg sucht, ist mir schleierhaft. Dass ein an sich wichtiges Projekt zur Förderung der Patientensicherheit an der geradezu fahrlässigen Inkompetenz des Hauptverbands scheitert, ist traurig“, sagte der Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der ÖÄK, Johannes Steinhart. Die Österreichische Ärztekammer sehe ihre wichtigsten Vorbehalte gegenüber dem Probelauf zur e-Medikation bestätigt: viel zu geringe Zahl an teilnehmenden Ärzten, unzählige technische Mängel, völlig ungeklärte Finanzierung.

Wiedereinstieg, sobald technische Probleme und Finanzierung geklärt

Die am Probebetrieb beteiligten Ärzte hätten in letzter Minute die Notbremse gezogen. Nun müsse verhindert werden, dass ein erwiesenermaßen unausgereiftes System auf alle Ärzte und Patienten in Österreich „losgelassen“ werde.

Wenn der Hauptverband doch noch zur Vernunft komme und es gelinge, auf dem Verhandlungsweg eine Lösung der anstehenden technischen Probleme und der Frage der Finanzierung zu finden, sei man auch seitens der Österreichischen Ärztekammer bereit, den Fortschritt des an sich sinnvollen Projekts aktiv zu unterstützen, bekräftigte der ÖÄK-Vizepräsident abschließend.

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