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Kardiologie im Zentrum: Echokardiographie aktuell

Entwicklung und Vorteile in der Praxis im Bereich der Echokardiographie waren eines der Haupthemen am ersten Tag der Fortbildungsveranstaltung „Kardiologie im Zentrum“ in Linz.


Eines der Hauptthemen auf dem Fortbildungskongress "Kardiologie im Zentrum", der vom Kepler Universitätsklinikum organisiert wurde, war die Echokardiographie.

Diagnostik bei Perikarderguss

Ass. Dr. Hermann Blessberger, Klinik für Kardiologie, Kepler Uniklinikum, berichtete über die Diagnostik bei Perikarderguss. Seine Präsentation hat gezeigt, dass Echokardiographie bei der Diagnose und Charakterisierung eines Perikardergusses – Lokalisation und Menge/Konsistenz unerlässlich ist. Der Echobefund bei einem Perikarderguss hilft auch bei der Beurteilung der hämodynamischen Relevanz. Durch Echokardiographie wird die Planung und Durchführung einer Perikardpunktion erleichtert, da man mit dem Echobefund den bestmöglichsten Zugangsweg finden kann. Hier sei die Perikardtamponade erwähnt, die als Komplikation des Perikardergusses eine wichtige klinische Diagnose darstellt.

 

Diagnostik bei Mitralinsuffizienz

Das Thema Diagnostik bei Mitralinsuffizienz wurde von Ass. Dr. Stefan Schwarz, Klinik für Kardiologie, Kepler Uniklinikum, vorgestellt. Er definierte die primäre Mitralinsuffizienz als die intrinsische Läsion des Mitralklappenapparates. Weiters erläuterte er, dass die sekundäre (funktionelle) Mitralinsuffizienz die Veränderung der Klappengeometrie bei strukturell normalem Klappenapparat ist, und zwar als Folge pathologischer Umbauprozesse des linken Ventrikels.

Ass. Dr. Schwarz präsentierte die Stellenwerte der TTE (transthorakale Echokardiographie) als primäre Untersuchungsmethode und argumentierte, dass man, um eine integrative Beurteilung machen zu können, alle echokardiographischen (Hilfs-) Parameter und Modalitäten ausschöpfen muss. Bei TTE ist vorallem der Mechanismuns, VC/PISA und die LV-Dimensionen/-Funktion sehr wichtig. TEE (transösophageale Echokardiographie) ist obligat zur Diagnosesicherung und Informationsergänzung im klinischen Alltag. Cross-checking der erhobenen Parameter und die Dokumentation des Falles (evtl. anhand einer Checkliste) wurden von Ass. Dr. Schwarz ebenfalls betont.

 

Blickdiagnostik im Echolabor

Univ.-Prof. Dr. Thomas Binder, Universitätsklinik Innere Medizin II in Wien, präsentierte das Thema Blickdiagnostik im Echolabor. Als Gründer der Plattform 123Sonography ist Dr. Binder ein leidenschaftlicher Befürworter der breiteren Verwendung von Echokardiographie im klinischen Alltag. Seine Präsentation zeigte fünf verschiedene Fälle, die mit der Hilfe von Echokardiographie schneller diagnostiziert werden konnten.

„In den letzten Jahren hat sich die Technologie viel entwickelt und wir sehen eine klare Evolution der Bildqualität“, beendete Dr. Binder seinen Vortrag. „Wir müssen die Standardpolitik anpassen und Echokardiographie mehr im Vorfeld einsetzen. Ich glaube, in der Zukunft wird Echokardiographie auch von Allgemeinmedizinern mehr benutzt, um schneller eine Diagnose zu erstellen. Dafür benötigt es aber einen hohen Schulungsbedarf und ein starkes Feld von Echokardiographie-Experten, die bei schwierigen Fällen Ihre Unterstützung anbieten würden."

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