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Neue Einblicke in das großzellige anaplastische Lymphom

Neue Einblicke in das großzellige anaplastische Lymphom

Ergebnisse könnten den Weg zu epigenetischen Therapien weisen


Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Medizinischen Universität Wien und des Austrian Institute of Technology (AIT) hat das Methylierungsmuster des großzelligen anaplastischen Lymphoms (ALCL), einem aggressiven Non-Hodgkin Lymphom, das hauptsächlich Kinder und junge Erwachsene betrifft, analysiert. Laut einem Artikel in "Cell Reports" zeigte sich, dass ALCL – anders als bisher angenommen – frühen T-Zell-Stadien im Thymus ähnelt. Außerdem fehlen diesen Lymphomen durch epigenetische Stilllegung wichtige T-Zell-spezifische Faktoren zur Entwicklung und Differenzierung der Zellen.

"Bestimmte Medikamente, die in das Methylierungsprogramm von Tumorzellen eingreifen, könnten in Zukunft verwendet werden, um das Methylierungsmuster von ALCL-Zellen an jenes gesunder T-Zellen anzugleichen und das Tumorwachstum aufzuhalten", erklärt Erstautorin Melanie Hassler. "Durch die Ergebnisse dieser Studie ist es uns möglich, die Entwicklung von ALCL im Kinder- und Jugendalter besser zu verstehen und in Zukunft gezielt Tumorzellen durch epigenetische Therapien anzugreifen. Die Entzifferung des Methylierungsmusters von ALCL stellt uns außerdem eine Grundlage für die Etablierung von Biomarkern im Bereich der personalisierten und translationellen Medizin zur Verfügung", ergänzt Studienleiterin Gerda Egger.

Quelle: Cell Reports/APA

Bildquelle: shutterstock

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