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Knorpelzellen der Nasenscheidewand könnten Knieschäden reparieren

Knorpelzellen der Nasenscheidewand könnten Knieschäden reparieren

Kleine Studie bringt gute Ergebnisse, die in einer internationalen, multizentrischen Phase-II-Studie noch bestätigt werden müssen


Künftig könnten Knorpelzellen der Nasenscheidewand kaputtes Knorpelgewebe im Knie ersetzen. Forscher von der Universität und dem Universitätsspital Basel konnten aus den Nasenzellen funktionsfähiges Gewebe züchten, mit dem in einer klinischen Phase-I-Studie gute Ergebnisse erzielt wurden, die in "The Lancet" vorgestellt wurden.

Implantat weist die typischen Eigenschaften eines Knorpelgewebes am Kniegelenk auf

Konkret wurden zwei Fragestellungen untersucht. Zum einen verwendeten die Wissenschaftler Knorpelzellen aus der Nasenscheidewand, da diese bessere Regenerationseigenschaften aufweisen als Gelenkknorpel. Zum anderen implantierten sie keine Zellen, sondern funktionsfähiges Gewebe, welches zuvor im Labor gezüchtet wurde. Das beschädigte Knorpelgewebe am Knie wurde also durch das herangewachsene und zugeschnittene Gewebe aus der Nase ersetzt. Dabei gelang es, für alle Patienten ein Implantat herzustellen, das die typischen Eigenschaften eines Knorpelgewebes am Kniegelenk aufweist. Bei niemandem wurden nach der Implantation unerwünschte Nebenwirkungen festgestellt, welche vom Transplantat herrühren könnten. Auch in der Selbsteinschätzung der Probanden zeigte sich eine relevante Verbesserung der Beschwerden.

Es handelt sich aber erst um Zwischenresultate, da lediglich zehn Patienten unter 55 Jahren mit schweren Knorpeldefekten im Kniegelenk behandelt wurden. Alle wiesen posttraumatische Knorpelschäden mit einer Größe von 2 bis 6 Quadratzentimetern auf. Patienten mit Arthrose wurden nicht in die Studie aufgenommen. Um eine verlässliche Aussage über die Wirksamkeit zu treffen, wird eine internationale, multizentrische Phase-II-Studie folgen.

Quelle: The Lancet/APA

Bildquelle: APA/AFP/GETTY/OTTO GREULE JR

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