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Eiweiß-Diäten reduzieren Leberfett bei Diabetikern

Die Quelle des Eiweiß spielt laut einer Studie keine Rolle. Größere Studien müssen Ergebnisse aber erst noch bestätigen


Eine Studie weist darauf hin, dass eiweißreiche Kost bei Typ-2-Diabetikern gesundheitlich positiv wirkt. In der Arbeit unter Leitung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung
(DIfE) stellte sich heraus, dass das Leberfett innerhalb von sechs Wochen um 48 Prozent weniger wurde. Laut einem Artikel in "Gastroenterology" stellte sich das unabhängig davon ein, ob es sich um pflanzliches oder tierisches Eiweiß handelte.

Verschiedene Studien haben bereits die Effekte eiweißreicher Diäten auf den menschlichen Stoffwechsel belegt. Da sich dabei sowohl positive als auch negative Effekte beobachten ließen, stellte sich die Frage, ob die Eiweißquelle für die jeweilige Wirkung entscheidend ist.

Für die aktuelle, randomisierte Studie wurden die Effekte von zwei eiweißreichen Diäten auf den Stoffwechsel von 37 weiblichen und männlichen Studienteilnehmern mit Typ-2-Diabetes und Fettleber im Alter zwischen 49 und 78 Jahren analysiert. Die beiden Kostformen unterschieden sich lediglich in den Eiweißquellen, die entweder hauptsächlich pflanzlichen oder tierischen Ursprungs waren.

"Die Ergebnisse zeigen, dass alle Studienteilnehmer von der eiweißreichen Kost profitieren, egal ob sie auf pflanzlichem oder tierischem Eiweiß basierte. Negative Effekte auf die Nierenfunktion oder den Zuckerstoffwechsel beobachteten wir nicht", sagt Erstautorin Mariya Markova. "Das Leberfett nahm deutlich ab, bei der Hälfte der Studienteilnehmer sogar um mehr als 50 Prozent. Damit verbunden beobachteten wir günstige Veränderungen des Leber- und Fettstoffwechsels, eine verbesserte Insulinempfindlichkeit der Teilnehmer und zudem eine deutliche Abnahme des Botenstoffs fibroblast growth factor 21 im Blut", ergänzt die zweite Erstautorin Olga Pivovarova.

Die Funktion des von der Leber und Muskulatur ins Blut abgegebenen Botenstoffs sei noch nicht hinreichend geklärt und die Ergebnisse daher nicht ganz leicht zu interpretieren, so die Wissenschaftlerinnen. "Letztendlich sind größere und längere Studien notwendig, um die der Beobachtung zu Grunde liegenden Stoffwechselmechanismen besser zu verstehen, um die Langzeiteffekte zu untersuchen und um zu prüfen, ob auch jüngere Patienten von der Ernährungsumstellung profitieren würden", so Studienleiter Andreas Pfeiffer.

Quelle: Gastroenterology/APA

Bildquelle: DIfE

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