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Neue Methode macht Antibiotika-Therapie individueller

Mit der Methode können verschiedene Wirkstoffe gleichzeitig und schnell in menschlichem Blut nachgewiesen werden


Wissenschaftler der Universität Freiburg haben ein Verfahren entwickelt, das verschiedene Antibiotika in menschlichem Blut oder in anderen Flüssigkeiten gleichzeitig nachweisen kann. Wie Erstautor Can Dincer in "Analytical Chemistry" schreibt, soll das Biosensor-System in der Diagnostik und bei patientennahen Tests in Arztpraxen, Apotheken oder bei Hausbesuchen eingesetzt werden.

Konkret wurde menschliches Blut auf die Antibiotika Tetrazyklin und Streptogramin untersucht. "Die Analysezeit von der Probenentnahme bis zum Ergebnis, liegt bei nur zehn Minuten", erläutert Dincer. Weiters wird an einer Methode gearbeitet, die bestimmen soll, wie schnell der Körper Antibiotika abbaut, um die notwendige Dosis des Medikaments individuell einzustellen.

"Diese Technologie könnte in Zukunft den Weg zu einer personalisierten Antibiotika-Therapie ebnen", sagt Dincer. Ziel ist es, dass sich langfristig weniger resistente Bakterien entwickeln.

Das Team um Gerald Urban kreierte damit eine elektrochemische Biosensor-Plattform, die mit kleinsten Flüssigkeitsmengen arbeitet. Die Chip-Technologie basiert auf dem natürlichen Sensor-Protein, mit dem resistente Bakterien die Medikamente wahrnehmen und daraufhin ihre Mechanismen aktivieren. Die bakteriellen Sensoren reagieren schnell, sensitiv und spezifisch auf Antibiotika und sind dadurch optimal für einen Einsatz in einem analytischen Test geeignet.

Analytical Chemistry (abstract)/APA

Bildquelle: APA (Andreas Weltin/Freiburg)

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