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16. Wiener Rheumatag: Lebensqualität mit Rheuma

16. Wiener Rheumatag: Lebensqualität mit Rheuma

Großer Andrang herrschte beim Wiener Rheumatag am 23. November 2016 im Rathaus. Experten unterschiedlichster Disziplinen informierten über Diagnose-Möglichkeiten, Therapien und neueste Erkenntnisse zu rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen.


Der 16. Wiener Rheumatag, am Mittwoch den 23. November 2016 stand unter dem Motto „Lebensqualität mit Rheuma“ für den sehr umfangreichen Patienteninformationstag für Betroffene und Angehörige. Im Eröffnungsvortrag durch Prim. Univ.-Prof. Dr. Marcus Köller wurde unter dem Titel „Ich habe Rheuma -Versorgungsmöglichkeiten in Wien“ die sehr gute rheumatische Versorgungssituation in Wien beleuchtet, sowohl im niedergelassenen Bereich als auch im Bereich der Ambulanzen und Praxisgemeinschaften. Denn die frühe Diagnose und rasche Behandlung durch Spezialisten ist bei rheumatischen Erkrankungen essentiell.

Ein wichtiges Kapitel brachte die Diskussion über die neuen Rheumamedikamente und worauf der Patient selbst achten muss von Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Klaus Bobacz. Dies ist ein wichtiger Teil der Information, da diese Medikamente sehr gut wirken, aber ihre Begleitwirkungen vom Patienten auch verstanden werden müssen.

Das Publikums – Programm  gestaltete die bekannte Schauspielerin und Moderatorin Heilwig Pfanzelter mit ihrem Programm "Bewegte Pause" sehr abwechslungsreich!

Eine lebhafte Diskussion entwickelte sich in der Podiumsdiskussion „Lebensqualität mit Rheuma“, in welcher erörtert wurde, was ein Patient selbst machen kann und worauf er achten muss. Hier hielt Frau Univ.-Prof. Dr. Tanja Stamm ein Einführungsreferat und anschließend begann die Diskussion, die wichtige Fragen von Seiten der Betroffenen zur Sprache brachte.

Kochrezepte von Franz Dallinger (Gastgewerbeschule, Wien) bei Osteoporose ergänzten das Spektrum. Der Stellenwert des Schwefels bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen wurde im Hinblick auf die Schwefeltherme Oberlaa von Prim. Univ.-Prof. Dr. Heinrich Resch aktualisiert.

Ein wesentliches Kapitel war auch die Frage, was man vor und nach Gelenksoperationen machen kann, denn neuere Statistiken belegen, dass zwar schnell an Knien, Hüfte, Ellbogen und Schulter operiert wird, aber über 30 % der PatientInnen nach einem Jahr noch immer an Beschwerden leiden und nicht zufrieden sind. Dies rundete auch ein interessanter Beitrag von Doz. Dr. Valerie Nell-Duxneuner über Rehabilitation ab.

Im ärztlichen Teil, der unter dem Motto „Innovation und Altbewährtes“ stand, wurde in einem Seminar auf die Infiltrationstechnik und um die Gelenke mit Tipps und Tricks aus der Praxis hingewiesen. Abschließend ein sehr interessanter Vortrag von Dr. Heinz Winkler (Orthopädie und orthopädische Chirurgie Pirawarth Klinik Döbling) nach dem Motto „Wenn es heiß wird – Gelenke und Protheseninfektionen“, die leider immer mehr im Zunehmen begriffen sind und Zweit- und Drittoperationen erfordern und für den Patienten schmerzvoll und langwierig sind. Hier wurden neue Methoden vorgestellt.

Ebenso wurde von Univ.-Prof. Dr. Clemens Scheinecker die neuen „small molecules“ bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen vorgestellt.

In der radiologischen Fallbesprechung mit aktiver Mitbeteiligung der Zuhörer von Dr. Hannes Platzgummer (Universität Wien) berichtet, dies brachte die Diskussion erst so richtig in Schwung.

Das Mittagssymposium mit dem aus München kommenden Prof. Dr. Peter Herzer „Blickdiagnose Rheumatologie“ fand ein breites Spektrum bei den praxisorientierten niedergelassenen Ärzten in Ausbildung. Kortison war ebenfalls ein Thema, sowie die Langzeitkonzepte bei den Biologicals - Soll man hier abbrechen, pausieren oder kontinuierlich fortfahren? -, was eine rege Diskussion brachte.

Ebenso sind die neuesten Themen über Entwicklungen in der Pädiatrischen Rheumatologie sowie das aktuelle Thema „Polymyalgia rheumatica“ diskutiert worden.

Ein eigenes Thema umfasste „Rheuma und Auge“ von Univ.-Prof. Dr. Talin Barisani-Asenbauer, das uns zeigte, dass man bei der Rheumatologie auch tief ins Auge schauen sollte und der Ophthalmologe ein idealer Partner sein muss.

Fotos: Österreichische Gesellschaft für Rheumatologie & Rehabilitation und 16. Wiener Rheumatag 

Beitrag (Anhang): 'Rheumatologische Versorgung in Wien', Prim. Univ.-Prof. Dr. Marcus Köller

ANHÄNGE

Rheumatologische Versorgung in Wien.pdf

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