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Krebssignatur in Ribosomen entdeckt

Die Studie zeigt das Potenzial solcher Expressionsmuster für Prognose und Diagnose von Krebserkrankungen auf


Die Herstellung ribosomaler Proteine in unterschiedlichen Geweben haben Wissenschaftler der Universität Basel untersucht. Das Team um Mihaela Zavolan fand dabei heraus, dass die Expression etwa eines Viertels dieser Proteine gewebsspezifisch ist und dass verschiedene Krebsarten ein ganz eigenes Expressionsmuster aufweisen. Wie die Forscher in "Genome Biology" berichten, eignet sich diese "Krebssignatur" zur Prognose des Krankheitsverlaufs.

Insgesamt analysierte die Studiengruppe die Expression ribosomaler Eiweiße in dreißig Gewebearten, dreihundert verschiedenen Zelltypen und sechzehn unterschiedlichen Tumorarten wie Lungen- und Brustkrebs. Dabei wurde eine große Variationsbreite in der Genexpression ribosomaler Proteine gefunden. Insbesondere die blutbildenden Zellen und Krebszellen wiesen die komplexesten Expressionsmuster auf.

"Für uns war es besonders eindrücklich zu sehen, wie sich nach der Analyse der Datensätze, die auch Patientenproben beinhalteten, für verschiedene Krebsarten eine bestimmte Signatur herauskristallisierte", erklärt Erstautor Joao Guimaraes.

Das Muster dieser fehlregulierten Proteine ist dabei äußerst markant. So ist in Krebszellen die Expression einiger ribosomaler Proteine stets reduziert und die anderer systematisch erhöht. Das deutet laut Guimaraes darauf hin, dass einzelne ribosomale Proteine entweder das Tumorwachstum unterdrücken oder begünstigen können.

In einem weiteren Schritt fanden die Wissenschaftler heraus, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Brustkrebs-Signatur und dem rückfallfreien Überleben gibt. "Unsere Studie zeigt somit das Potenzial solcher Expressionsmuster für die Prognose und vielleicht auch Diagnose von Krebserkrankungen auf. Wir sind sehr daran interessiert die Funktion der einzelnen ribosomalen Proteine aufzuklären und hoffen, damit die Tür für neue Therapieoptionen zu öffnen", so Zavolan.

Quelle: Genome Biology/APA

Bildquelle: APA (Universität Basel)

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