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Neuer Biomarker für AML gefunden

Gleichzeitig könnte durch die Erkenntnis die Basis gelegt worden sein, neue Therapien für bisher nur schwer behandelbare Patienten zu etablieren


Labor

Die Cytarabin-basierte Standardbehandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML) wirkt bei vielen Patienten nicht. Ein Forscherteam der Goethe-Universität Frankfurt hat jetzt herausgefunden, warum das so ist. Außerdem identifizierten sie einen Biomarker, der die Wirksamkeit der Medikamente anzeigt. Gleichzeitig dient er als Ansatzpunkt für neue Therapien. Das ist das Ergebnisse einer Studie, die in "Nature Medicine" publiziert wurde.

Cytarabin bildet das Rückgrat von Chemotherapien

zur Behandlung der AML. In Krebszellen wird Cytarabin durch die Bindung von Phosphatgruppen aktiviert. Die Forscher um Jindrich Cinatl haben jetzt festgestellt, dass die Toxizität von Cytarabin gegenüber AML-Zellen mit der Konzentration des zellulären Enzyms SAMHD1 korreliert. Dadurch wird es möglich, die Empfindlichkeit von AML-Zellen gegenüber Cytarabin vorherzusagen.

SAMHD1 als klinischer Biomarker

Darauf aufbauend konnte weiters gezeigt werden, dass das Enzym SAMHD1 Phosphatgruppen von der aktivierten Form von Cytarabin abspaltet und Cytarabin wieder in seine inaktive Form überführt. Es stellte sich heraus, dass durch die in Leukämiezellen gefundenen SAMHD1-Konzentrationen AML-Patienten, die von Cytarabin-basierten Chemotherapien profitieren, klinisch mit hoher Genauigkeit identifiziert werden können. Das macht SAMHD1 zu einem klinischen Biomarker. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die Hemmung von
SAMHD1 AML-Zellen auf Cytarabin sensibilisiert, was neue Therapiemöglichkeiten für Leukämiepatienten eröffnet, für die es derzeit noch keine wirksamen Behandlungen gibt.

Quelle: Nature Medicine/APA

Bildquelle: shutterstock

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