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Rheuma bei Kindern

Rheuma bei Kindern

Rheumatische Beschwerden im Kindesalter sind häufig und müssen vom chronisch-entzündlichen Rheuma abgegrenzt werden.


Ursachen und Symptome

Die Ursachen für das kindliche Rheuma im engeren Sinn sind unbekannt. Die Erkrankung ist sehr selten (Häufigkeit 1:1000 Kinder und Jugendliche). Vererbbare Faktoren spielen neben Umweltfaktoren wahrscheinlich eine große Rolle bei der Entstehung des kindlichen Rheumas. In einigen Fällen sind auch autoimmunologische Prozesse an der Entstehung beteiligt, das heißt, dass Abwehrkräfte gegen den eigenen Körper gerichtet sind.

Rheumatische Beschwerden im Kindesalter sind häufig und müssen vom chronisch-entzündlichen Rheuma abgegrenzt werden.

Vor allem Kleinkinder fallen durch Verhaltensänderungen auf, lassen sich tragen, sind weinerlich. Den Eltern fällt eine Schonhaltung oder ein Hinken auf. Typisch ist auch die Schwellung und Überwärmung an einem oder an mehreren Gelenken. Manche Kinder haben plötzlich Schwierigkeiten beim Greifen oder Schreiben. Bei einer Sonderform des kindlichen Rheumas haben die Betroffenen einen Ausschlag und anhaltendes Fieber ohne erkennbare Ursache.

Diagnostik

Die Diagnostik kann sehr schwierig sein, da in vielen Fällen erst im Verlauf von mindestens 6 Wochen, in manchen Fällen erst nach 6 Monaten eine genaue Zuordnung möglich ist. Wichtig für die Diagnosestellung „Kindliches Rheuma“ oder „juvenile idiopathische Arthritis“, wie das kindliche Rheuma im medizinischen Fachjargon genannt wird, ist die Vorgeschichte und die Symptomatik. Die klinische Untersuchung mit Labordiagnostik spielt eine große Rolle. Weitere diagnostische Maßnahmen je nach Fall mit unterschiedlicher Wertigkeit sind: Sonografie, Röntgen, Magnetresonanztomografie, Computertomografie und Szintigrafie.

Therapie

Die Therapie ist abhängig vom klinischen Verlauf und von der Zuordnung in eine der 7 Untergruppen des kindlichen Rheumas mehrdimensional.

Neben der medikamentösen Therapie spielen Physio-, Ergotherapie und Krankengymnastik eine Rolle. Zur medikamentösen Behandlung werden nichtsteroidale Antirheumatika eingesetzt, im Kleinkindalter bevorzugt als Saft.

Abhängig vom Verlauf werden zusätzlich Corticoide verabreicht. Cortison kann auch in Gelenke injiziert oder bei einer möglichen begleitenden Entzündung im Auge (Aderhautentzündung) ins Auge getropft werden. Eine große Rolle spielen sogenannte Basistherapeutika und Biologika, die abhängig vom Krankheitsverlauf und von der Subtypeneinteilung schon im Kleinkindalter Anwendung finden.

Eine langdauernde Corticoidbehandlung sollte aufgrund zu erwartender Nebenwirkungen vermieden werden, die Umstellung auf ein Basistherapeutikum bzw. Biologikum ist anzustreben.

Prognose

Rheuma im Kindes- und Jugendalter kann jederzeit zum Stillstand kommen. Bei frühzeitiger und konsequenter Behandlung sind in den meisten Fällen bleibende Schäden zu vermeiden.

Kontrolle beim Arzt

Ärztliche Kontrollen erfolgen in der auf Kinderrheuma spezialisierten Ambulanz. In manchen Fällen sind engmaschige Kontrollen mit Blutabnahmen erforderlich, insbesondere zu Beginn einer rheumatischen Erkrankung oder einer medikamentösen Einstellung. Eine Verlaufskontrolle ist auch wichtig für die richtige Zuordnung in eine der Rheumauntergruppen.

 

Dieser Artikel wurde mit Untersützung von Key Account Managerin Birgit Lopez, BSc erstellt.
Bildquelle: pixabay

 

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