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von
28.03.19
bis
30.03.19
DFP
25
Innsbruck, Österreich
Rennweg 3
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7. Österreichischer Interprofessioneller Palliativkongress 2019

Kongress,  Öffentlich

Palliative Care – Wege in die Zukunft

„Wege in die Zukunft“: Unter diesem vorausschauenden Motto steht der 7. Österreichische Interprofessionelle Palliativkongress – „Palliative Care – Wege in die Zukunft“ – das ist ein besonders passendes Vorhaben gerade in jenem Jahr, in dem die Österreichische Palliativgesellschaft auch stolz in die Vergangenheit schauen kann, wenn sie ihr 20. Jubiläum feiert. Wie soll sich Palliative Care in Zukunft entwickeln – dieser ebenso aktuellen wie facettenreichen Fragestellung werden wir im Rahmen des Kongressprogramms in vielfältiger Weise nachgehen.

 

Die demographische Entwicklung wird die Palliative Care in Zukunft zunehmend prägen. Die Menschen werden immer älter, die Lebenserwartung in Österreich steigt und nimmt in jedem Jahrzehnt um zwei Jahre zu. 2030 werden bereits eine Million Österreicherinnen und Österreicher über 75 Jahre alt sein und die Altersgruppe der 80-Jährigen ist überhaupt die am stärksten wachsende Gruppe.

 

Aber die steigende Lebenserwartung und die Tatsache, dass immer mehr Menschen immer älter werden, bedeutet nicht, dass sie diese zusätzlichen Jahre auch in Gesundheit verbringen. Im Gegenteil – wir werden auch zunehmend mit Multimorbidität im Alter konfrontiert sein. Und natürlich auch mit der Sorge von vielen Menschen, dass das Leben im hohen Alter zu Leiden werden könnte. Palliative Care wird immer noch von vielen Menschen vorwiegend mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Doch ist dies heute schon längst nicht mehr der Fall. Palliative Care umfasst heute schon Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz, Menschen mit einer hochgradigen COPD oder Personen mit schweren neurologischen Erkrankungen und wird in Zukunft zunehmen.

 

Der rasante medizinische Fortschritt hat uns über die Jahrzehnte auch in die medizinische „Machbarkeitsfalle“ gebracht, es werden immer weniger Grenzen gesetzt. Doch alle technischen Möglichkeiten unreflektiert und ohne angemessene Steuerung in allen medizinischen Entscheidungen umzusetzen - dies bringt ÄrztInnen in eine immer größer werdende Schere zwischen technisch theoretisch Machbarem und den ethisch noch vertretbaren Möglichkeiten.

Und dies führt mich zu einem weiteren Zukunftstrend, den ich für Palliative Care sehe: Palliative Care mit allen ethischen Implikationen wird sich nicht beschränken auf Palliativ- oder Hospiz-Strukturen, auf Versorgungsformen und -einrichtungen. Sondern Palliative Care muss eine Haltung sein, die alle mittragen, die im Gesundheitswesen tätig sind. Denn nur wenn es möglich ist, die Prinzipien von Palliative Care in allen Versorgungsbereichen zu etablieren, werden die daraus resultierenden ethischen Therapie-Entscheidungen zum Wohle der PatientInnen ausfallen.

Das sind einige Herausforderungen der Zukunft. Und eine Vision der gelungenen Entwicklung würde aus meiner Sicht so aussehen: Es wird keine Grenzen der Palliativmedizin geben, der Tod wird wieder als ein natürlicher Teil des Lebens betrachtet und nicht als medizinische Diagnose.

 

Das Tiroler Kongresspräsidium hat dieses hervorragende Leitthema für unseren Kongress gewählt und es wurde vom OPG-Vorstand sofort äußerst zustimmend aufgenommen. Die langjährige ärztliche Leiterin der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, Dr.in Elisabeth Medicus MAS, die Pflegewissenschaftlerin Dr.in Christiane Kreyer und der Geschäftsführer der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, Mag. Werner Mühlböck MBA, bilden dieses Kongresspräsidium, welches schon hochaktiv am Kongressprogramm für 2019 arbeitet und dem an dieser Stelle unser herzlichster Dank ausgesprochen sei.

Auf dass das von ihnen formulierte Ziel gelingen möge: „Gemeinsam wollen wir uns orientieren, Wege forschend erkunden, nachdenken, Kraft schöpfen und Netzwerke bilden.“

Herzlich, Ihr/Euer

Rudolf Likar
Präsident der Österreichischen Palliativgesellschaft

 

Kongresspräsidium

Dr.in  Elisabeth Medicus, MAS

Dr.in Christiane Kreyer

Mag. Werner Mühlböck, MBA

 

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