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FAQ zu COVID-19-Impfstoffen auf mRNA-Basis

FAQ zu COVID-19-Impfstoffen auf mRNA-Basis


Von der Wirksamkeit des Impfstoffes über mögliche Impfungen von Allergikern und Risikopatienten

 

 

 

Expertinnen und Experten der Salzburger Landeskliniken haben die Antworten auf häufig gestellte Fragen zu COVID-19-Impfstoffen auf mRNA-Basis zusammengestellt:

 

 

 

  1. Wie hoch ist der Impfschutz?
    Nach der zweiten Impfung, die 21 Tage nach der ersten stattfinden soll, liegt der Schutz laut Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz bei mehr als 90 Prozent. Beim Impfstoff von BioNTech/Pfizer beträgt er laut Phase-3-Studie 95 Prozent.
  2. Warum ging die Entwicklung bzw. Zulassung so schnell?
    Weil die Zielstrukturen für Antikörper zur Neutralisierung des SARS-CoV-2-Virus von anderen Coronaviren bereits bekannt waren. Weltweit wurden umfangreiche finanzielle und personelle Ressourcen in die Entwicklung eines Impfstoffes investiert. Bis zur Zulassung durchlief der Impfstoff alle erforderlichen wissenschaftlichen Entwicklungsstufen zur Prüfung der Sicherheit und Wirksamkeit. Die Daten werden von der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) in vollem Umfang in einem Rolling-Review-Verfahren überprüft.
  3. Wie ist der Impfstoff aufgebaut?
    Bei mRNA-Impfungen wird der Bauplan (in Form der so genannten messenger-RNA) für Virusproteine zur Verfügung gestellt. Diese Information wird im Zytoplasma (außerhalb des Zellkerns) von Ribosomen abgelesen. Auf diese Weise wird das SARS-CoV-2 Spike-Oberflächenprotein von den menschlichen Zellen selbst produziert und dann an die Zelloberfläche transportiert. Dort wird es von speziellen Immunzellen als fremd erkannt und es regt das Immunsystem dazu an, Antikörper und spezifische T-Zellen gegen SARS-CoV-2 zu produzieren.
  4. Welche Personengruppen können keinesfalls geimpft werden?
    Schwangere und Kinder bis 16 Jahren.
  5. Warum ist die Impfung erst ab 16 Jahren zugelassen?
    Weil in der Impfstudie keine Kinder bis 16 Jahren eingeschlossen waren.
  6. Warum traten bei der Phase-3-Studie in der Placebogruppe so viele Nebenwirkungen auf?
    Dafür gibt es keine hinreichende wissenschaftliche Erklärung – wahrscheinlich sind psychologische Phänomene (bekannt als Nocebo-Effekt) die Ursache.
  7. Müssen sich auch Menschen impfen lassen, die bereits eine Infektion hinter sich haben?Laut einer aktuellen Information des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz soll eine Impfung unabhängig von einer Antikörperbestimmung erfolgen.
  8. Muss man nach einer Impfung noch Maske tragen?
    Derzeit ja!
  9. Können auch Menschen mit Thromboseneigungen und Allergien geimpft werden?
    In der Phase-3-Studie wurden auch Menschen mit Thromboseneigungen geimpft  – es wurden keine vermehrten Thrombosen registriert. Menschen, die zu anaphylaktischen Reaktionen neigen und eine Adrenalinspritze mit sich tragen, sollten nicht geimpft werden. Gehören Sie zu dieser Gruppe, sollten Sie vor einer Impfung dieses Thema unbedingt mit einer Ärztin bzw. einem Arzt besprechen und die Impfung nur überwacht durchführen lassen.
  10. Warum wurden in der Impfstudie Immunsupprimierte ausgeschlossen bzw. können diese geimpft werden?
    In der Testgruppe waren keine Immunsupprimierte eingeschlossen, da für diese andere Intervalle und/oder Dosen zu verwenden sind, damit eine Immunantwort erzeugt werden kann. Aus heutiger Sicht können diese Personen nicht "normal" geimpft werden.
  11. Ist eine Impfung unter antikoagulanter Therapie möglich?
    Grundsätzlich ja. Sollte die Herstellerfirma in der Fachinformation eine subcutane Impfung als "alternativen Impfweg" angeben, kann subcutan geimpft werden. Sollte das nicht der Fall sein, kann mit feiner Kanüle (≤ 23 G) in den Deltoideus gimpft werden – mit zwei bis fünf Minuten festem Druck nach der Impfung (ohne Reibung) und guter Überwachung im Anschluss.
  12. Welche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind bekannt?
    Derzeit sind keine Wechselwirkungen bekannt.
  13. Wer haftet  für mögliche Impfschäden?
    Da der Impfstoff von der EMA zugelassen wurde, haftet ausschließlich die Herstellerfirma für mögliche Impfschäden

 

Für Rückfragen:

Dr. Wolfgang Fürweger
Leiter Unternehmens­kommunikation und Marketing
Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH
Müllner Hauptstraße 48
5020 Salzburg

Tel: +43 (0)5 7255-20012
Mob: +43 (0)676 8997 20012
E-Mail: presse@salk.at

 

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit 6450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 83.700 stationäre, 9300 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus (LKH) und Campus Christian-Doppler-Klinik (CDK) in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit und Tamsweg.

 

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