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„Beim Sündigen achtsam sein“ - Präventionsmediziner untersucht die sieben Todsünden

„Beim Sündigen achtsam sein“ - Präventionsmediziner untersucht die sieben Todsünden

Der Mediziner Markus Metka durchleuchtet die sieben Todsünden aus Anti-Aging-Perspektive.

 

Markus Metka, Gynäkologe, Anti-Aging-Mediziner und Präsident der Österreichischen Anti-
Aging-Gesellschaft, nutzte die Covid-Zeit, um über die Sünde zu reflektieren.


Dabei fragte er sich, ob die sieben Todsünden (Völlerei, Wollust, Trägheit, Zorn, Gier, Neid
und Hochmut) heute noch eine Bedeutung haben und wieviel Sünde (noch) gesund sein kann, um gesund und munter 100 zu werden. Daraus entstanden ist eine spannende
Entdeckungsreise, die man jetzt in seinem neuen Sachbuch „Sündhaft gesund. Die sieben
Todsünden im Lichte der Anti-Aging-Medizin“, das am 15. November erschien, nachlesen
kann.


Dass Metka als Arzt zu anderen Einschätzungen als die Kirche kommen muss, ist
nachvollziehbar. Der ging es bei der Sünde vor allem darum, dass sie den spirituellen Kanal
"nach oben“ blockieren konnte. „Todsünden“ wurden daher eher als Ablenkung vom
spirituellen Tun aufgefasst und mussten aus diesen – und nicht aus gesundheitlichen Gründen
– niedergerungen werden. 


Aus medizinischer Sicht haben die sieben Todsünden ihren eigenen Stellenwert. „Zum Teil
sind sie in kleinen Dosen ungefährlich oder sogar gesundheitsförderlich wie die Wollust. Sie
gehören zu unserem evolutionsbiologischen Erbe“, sagt Metka. „Mitunter gehen sie aber auch
einher mit krankmachendem Stress, Zivilisations- oder Sucherkrankungen.“ Das zeige sich
etwa bei der Völlerei, die zu einer weltweiten Epidemie geworden ist, aber auch bei der Gier
oder dem „Hochmut“, der als Narzissmus auch seine Opfer schädigen kann.


Insgesamt gelte es aber immer ein „zu viel“ oder „zu wenig“ auszubalancieren, um wieder ins
Gleichgewicht zu kommen, so Metka. Dabei helfen Entspannungstechniken aber auch neue
Methoden in der Suchttherapie. Risiken lauern dabei aber nicht nur auf individueller Ebene: "Gesellschaftlich und ökologisch betrachtet kann uns etwa auch die Gier in den Abgrund stürzen.“


Näheres zum Buch „Sündhaft gesund. Die sieben Todsünden aus Sicht der Anti-Aging-
Medizin“, das am 15. November 2021 erscheint, finden Sie hier. Zitate zu den sieben
Todsünden von Markus Metka finden Sie gleich im Anschluss.

 

Markus Metka
Sündhaft gesund. Die sieben Todsünden im Lichte der Anti-Aging-Medizin
Das Buch zum „Anti-Aging der Seele“
Erschienen im Delta X Verlag
Preis: 19,90
(ISBN: 978-3-903229-31-0)

 

Erhältlich im Buchhandel und online HIER

 

Rückfragehinweise:

Delta X Verlag
Norbert Regitnig-Tillian
Email: nrt@deltax.at
Telefon: 0043 699 19478844

 

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Markus M. Metka ist Anti-Aging-Mediziner der ersten Stunde. Als Gynäkologe und
Hormonexperte beschäftigte er sich schon früh mit den epigenetischen Faktoren der
Altersprävention, aus denen er die „fünf Säulen der Anti-Aging-Medizin“ ableitete. Neben

einer Vielzahl an wissenschaftlichen Publikationen ist der Präsident der österreichischen Anti-
Aging-Gesellschaft auch Autor von mehr als zwei Dutzend Sachbüchern zum Thema
Gesundheit und Anti-Aging.

 

 

Markus Metka zu den sieben Todsünden

 

Völlerei: Pandemie der modernen Welt
Die Völlerei („Fressucht“) ist seit Mitte des letzten Jahrhunderts, auch mit Unterstützung der
Lebensmittelindustrie, geradezu pandemisch geworden. Sie kostet mittlerweile in der
durchschnittlichen Lebenserwartung Lebensjahre, sowohl in westlichen, aber auch Ländern
der dritten und vierten Welt. Gleichzeitig nehmen auch Essstörungen, wie Bulimie und
Magersucht, zu. Dabei wüssten wir, wie wir uns gesund zu ernähren hätten: „Eat food, not to
much, mostly plants.“ Manchmal aber ist auch die Suche nach gesunder Ernährung schon eine
Sucht, die Essstörungen fördert („Orthorexia nervosa“). 


Wollust: Freispruch, wenn auch mit Tücken
„Die Wollust kann man aus medizinischer Sicht von ihrer Sündhaftigkeit freisprechen, denn:
Sexualität ist ein Anti-Aging-Faktor ersten Ranges, – außer man übertreibt und verfällt der
Pornosucht.“ Diese steigt durch das weit verbreitete Internetangebot an - und wird
mittlerweile als Krankheit von der WHO anerkannt. Die Therapie: 100 Tage Porno- (aber
nicht Sex-)verbot. 


Trägheit: „Bewegen statt beten“
„Bei der Trägheit gilt es das rechte Maß zu finden. Von Kirchenvätern und Reformatoren
gefürchtet, wird die Trägheit von der Anti-Aging-Medizin so wie in der Antike als
„kontemplatives Nichtstun“ geschätzt und gilt als kreativitäts- und gesundheitsförderlich. In
Bewegungslosigkeit zu verharren wäre aber auch keine Lösung, sagt Metka. „Denn Sitzen ist
das neue Rauchen“. Bewegen statt Beten sei daher die Devise. Zu viel Sport fördert die
Gesundheit aber auch nicht. Eine fundierte Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)
kann zudem eine Reihe von Grunderkrankungen zu Tage bringen, die behandelt werden
müssten.“


Gier: Sucht nach mehr
„Bei der Gier („Habsucht“) wirken Suchtmechanismen, die bei jedem „immer-mehr-haben-
wollen“ zu beobachten sind. Sie aktivieren das menschlichen Belohnungssystem und schicken
uns auch als „Schnäppchenjäger" auf die Reise („Geiz ist geil“). Gesellschaftlich durchaus
erwünscht, hilft oft nur konsequentes zu-Ende-denken der eigenen Gier. Die Glücksforschung
zeigt zudem, dass ab einem Einkommen von 100.000 Dollar das Glücksgefühl nur noch
marginal zunimmt. Diese Einsicht kann, muss aber die Gier nicht stoppen. Gesellschaftlich
und ökologische betrachtet kann uns die Gier auch in den Abgrund stürzen.“

 

Zorn: Stress, der Killer Nummer eins
Der Zorn, ob „gerecht“ oder nicht, entsteht häufig aus zeitweisem „Ver-rücktsein“. Er gilt als
enormer Pro-Aging-Faktor. „Stress ist“, so Metka, „noch immer der Killer Nummer eins“.
Die erste Therapie sei, „so trivial es klingt, immer noch ein Langzeiturlaub.“ Denn je größer
der (zeitliche) Abstand zu Zorn- und Ärgerquellen des Alltags wird, desto mehr wird der
Parasympathikus, der Entspannungsnerv des vegetativen Nervensystems stimuliert. Zudem
wird die Produktion von gesundheitsförderlichen Hormonen angeregt, etwa des
„Powerhormones“ DHEA, das der Körper in der Nebennierenrinde erzeugt und uns wieder
leistungsfähig macht.


Neid: Weißer Neid, schwarzer Neid.
„Der Neid ist die einzige Todsünde, die keinen Spaß macht,. Aber er kann mächtige
(gesellschaftliche) Eruptionen hervorrufen. Zu unterscheiden ist dabei der weiße vom
schwarzen Neid. Weißer Neid ist dabei das eher harmlose „Ich will auch“. Schwarzer Neid
will, das, was man nicht hat oder erreichen kann, zerstören. Gegen den schwarzen Neid
braucht es gesellschaftliche Strategien, um den „Hass- und Neiddiskurs“ in Balance zu halten.
Hochmut: Der Narzissmus und seine Opfer


Der Hochmut („Selbstsucht“), der als Narzissmus blüht, kann zu extremer Selbstschädigung
führen, aber er schadet vor allem auch den Opfern. Hier brauche es, so Metka, mitunter den
Mut, um sich aus falschen Abhängigkeiten zu befreien.

Copyright Fotos Dr. Markus Metka: Delta X Verlag/NRT
Copyright Cover: Delta X Verlag

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