Artikel

Weltherztag: Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen rechtzeitig behandeln

Weltherztag: Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen rechtzeitig  behandeln

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Österreich die häufigste Todesursache.
Dazu gehören Erkrankungen der Herzkranzgefäße – mit dem Herzinfarkt als schlimmster Ausprägung –, Erkrankungen der Herzklappen und des Herzrhythmus. Viele dieser Erkrankungen könnten im Vorfeld behandelt oder sogar vermieden werden. „Risikofaktoren sollten so bald wie möglich erkannt und rechtzeitig behandelt werden, damit schwere Herzerkrankungen gar nicht oder viel später auftreten", erklärt Kardiologe Christian Hengstenberg von der MedUni Wien anlässlich des Weltherztages am 29. September. Zu diesen Risikofaktoren gehören hoher Blutdruck, hohe Blutfette, Diabetes mellitus und das Rauchen. Hengstenberg rät zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.


Im Jahr 2019 starben etwa 32.000 Menschen an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung
(45 % bei Frauen und 35 % bei Männern), was Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Österreich zur
häufigsten Todesursache macht. Es sind vor allem Erkrankungen der Herzkranzgefäße bis hin
zum Herzinfarkt, oder auch Erkrankungen der Herzklappen und des Herzrhythmus.
Erkrankungen des Herzens werden mit steigendem Alter deutlich häufiger und nehmen in der
Gesellschaft zu, auch, weil die Bevölkerung immer älter wird.


Doch es handelt sich nicht um eine reine Alterserscheinung, erklärt Christian Hengstenberg,
Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin II und deren Klinischer Abteilung für
Kardiologie von MedUni Wien und AKH Wien. Obwohl 60 % aller vorzeitigen Todesfälle
aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sich bei Personen über 65 Jahren ereigneten,
entfielen dennoch 2019 laut Angaben des Sozialministeriums deutlich über 1 Million
Krankenstandstage auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen.


Aus Sicht des Kardiologen ist eine bestmögliche Versorgung der Herzen der Bevölkerung eine
unbedingte und prioritäre Notwendigkeit: "Einerseits ist es wichtig, die verschiedenen
Herzerkrankungen zu erkennen und zu behandeln. Aber es ist auch besonders bedeutsam,
Risikofaktoren so rechtzeitig zu behandeln, dass die Herzerkrankungen gar nicht oder viel
später auftreten." Zu diesen Risikofaktoren gehören Bluthochdruck, hohe Blutfette, Diabetes
mellitus und das Rauchen. Zwar besteht in Österreich eine gute Abdeckung mit
Krankenhäusern und niedergelassenen Kardiolog:innen, aber durch die Corona-Pandemie war
es zuletzt schwieriger, einen Termin bei einem/einer Herzspezialist:in zu bekommen.


Warum es wichtig ist, auf Warnzeichen zu achten: "Manchmal werden Zeichen für
Herzerkrankungen als ‚normaler‘ Alterungsprozess angesehen. Sofern es dann aber zu einem
schweren Ereignis, wie zum Beispiel einem Herzinfarkt kommt, ist es in der Rückschau für uns Herzspezialisten manchmal wirklich sehr bedauerlich. Dies insbesondere, da wir in der
Kardiologie häufig sehr gute Behandlungsmöglichkeiten anzubieten haben."


Durch nicht erkannte und nicht behandelte Herzerkrankungen wird in der Regel auch die
Sterblichkeit deutlich beeinflusst. Daher plädiert Hengstenberg für ein rechtzeitiges Erkennen
und Behandeln der Risikofaktoren und für regelmäßige ambulante Besuche in
kardiologischen Einrichtungen. "Ähnlich wie bei der Darmspiegelung ist zu empfehlen, ab
einem Alter von 50 Jahren regelmäßige Herzchecks durchführen zu lassen, um die eigene
Gesundheit präventiv im Griff zu haben.“

 


Rückfragen bitte an:
Mag. Johannes Angerer
Leiter Kommunikation und
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/ 40 160-11501
E-Mail: pr@meduniwien.ac.at
Spitalgasse 23, 1090 Wien
www.meduniwien.ac.at/pr


Mag.a Karin Kirschbichler
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/ 40 160-11505
E-Mail: pr@meduniwien.ac.at
Spitalgasse 23, 1090 Wien
www.meduniwien.ac.at/pr


Medizinische Universität Wien – Kurzprofil
Die Medizinische Universität Wien (kurz: MedUni Wien) ist eine der traditionsreichsten medizinischen Ausbildungs- und Forschungsstätten Europas. Mit rund 8.000 Studierenden ist sie heute die größte medizinische Ausbildungsstätte im deutschsprachigen Raum. Mit 6.000 Mitarbeiter:innen, 30 Universitätskliniken und zwei klinischen Instituten, 13 medizintheoretischen Zentren und zahlreichen hochspezialisierten Laboratorien zählt sie zu den bedeutendsten Spitzenforschungsinstitutionen Europas im biomedizinischen Bereich. Die MedUni Wien besitzt mit dem Josephinum auch ein medizinhistorisches Museum.

Kommentare