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Herzinfarkt-Diagnose schneller geklärt mit neuer Methode

Wissenschaftler der Universität Hamburg-Eppendorf haben eine Methode entwickelt, mit der besser abgeschätzt werden kann, ob es sich bei Brustschmerzen um einen Herzinfarkt handelt oder nicht


Wissenschaftler der Universität Hamburg-Eppendorf haben eine Methode entwickelt, mit der besser abgeschätzt werden kann, ob es sich bei Brustschmerzen um einen Herzinfarkt handelt oder nicht. Mit dem an 1.040 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren erprobten Test kann das Zeitfenster bis zur endgültigen Diagnose von drei auf eine Stunde reduziert werden, berichtet "JAMA Cardiology".

Konkret wurden sowohl der herkömmliche Troponin I-Test mit dreistündiger Wartezeit als auch das neue Testverfahren durchgeführt. Auf Basis des Standardverfahrens wurde bei 184 Patienten ein Herzinfarkt diagnostiziert und eine weitere stationäre Behandlung veranlasst, die anderen wurden nach Hause entlassen. Alle Patienten wurden über zwölf Monate weiter beobachtet.

Beim Vergleich der Ergebnisse beider Testverfahren stellte sich heraus, dass bereits ein Grenzwert von nur 6 ng/L Troponin I, bei der Aufnahme und nach einer Stunde gemessen, zuverlässiger den Ausschluss eines Herzinfarkts ermöglicht als die bisher empfohlenen 27 ng/L mit Wiederholungsmessung nach drei Stunden.

Der Algorithmus mit dem niedrigeren Grenzwert wurde anhand von zwei weiteren Studien, an der mehr als 4.000 Patienten mit akutem Brustschmerz und Herzinfarkt-Verdacht beteiligt waren, überprüft und bestätigt. "Der neue, hochsensitive Troponin I-Test liefert viel rascher Ergebnisse und entdeckt auch viel niedrigere Troponin I-Werte, die aber eine wichtige Rolle für das kardiovaskuläre Risiko spielen dürften", erklärt Studienleiter Dirk Westermann.

Quelle: JAMA Cardiology/APA

Bilderquelle: APA

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