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Wird Hepatitis C geheilt, schwindet auch die Portale Hypertonie

Bei der Mehrheit bildet sich der Pfortaderhochdruck zurück, sofern die Hepatitis C bereits in einem frühen Stadium behandelt wurde


 

 

Die Portale Hypertonie in Folge einer Hepatitis C-Infektion ist für die Mehrheit der tödlichen Komplikationen der Leberzirrhose verantwortlich. Wissenschaftler der Medizinischen Universität Wien konnten nun nachweisen, dass mit Heilung der Virusinfektion auch der Pfortaderhochdruck reduziert wird. Die Ergebnisse einer Studie wurden im "Journal of Hepatology"
vorgestellt.

 

Bei vom Hepatitis C-Virus geheilten Personen war bisher noch unklar, wie reversibel die Zirrhose und insbesondere der Pfortaderhochdruck sind. In ihrer Studie konnten die Forscher jetzt an durch Interferon-freie Therapien geheilten Patienten mittels Lebervenendruckmessung und eines neuen, ultraschallähnlichen Verfahrens beobachten, dass sich bei der Mehrheit der Pfortaderhochdruck zurückbildet, sofern die Hepatitis C bereits in einem frühen Stadium behandelt wurde. Neben einer Verbesserung der Prognose bedeutet dies auch eine Erleichterung für die Patienten, da bei einem Teil nebenwirkungsreiche Medikamente zur Verhinderung von Komplikationen der Leberzirrhose abgesetzt werden können. Ebenso müssen seltener die belastenden endoskopischen Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. Ob es bei einzelnen Patienten zur Rückbildung der Portalen Hypertonie gekommen ist, lässt sich voraussichtlich auch durch nicht-invasive Ultraschallverfahren feststellen.

 

"Generell kann man sagen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rückbildung des Pfortaderhochdrucks umso größer ist, je früher mit der Therapie begonnen wurde. Trotz der vielversprechenden Resultate raten wir aber unbedingt zu weiteren Kontrollen, da es nicht bei allen Patienten zu einer Reduktion des Pfortaderhochdrucks kommt und die Wahrscheinlichkeit, als Folge der Leberzirrhose an Leberkrebs zu erkranken, unabhängig davon gegeben ist", so Erstautor Mattias Mandorfer.

Quelle: Journal of Hepatology/APA / Bildquelle: MedUni Wien

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