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Asthma und COPD - Diagnose und Therapie

Asthma bronchiale und COPD sind in meiner lungenfachärztlichen Ordination die zwei häufigsten Atemwegserkrankungen. Gemeinsam ist ihnen eine Verengung der Atemwege.


 

 

Asthma bronchiale und COPD sind in meiner lungenfachärztlichen Ordination die zwei häufigsten Atemwegserkrankungen. Gemeinsam ist ihnen eine Verengung der Atemwege. Ursachen, Krankheitsverlauf und Behandelbarkeit sind allerdings unterschiedlich.

 

Asthma bronchiale

 

Der Schlüssel zur Erkrankung ist eine Entzündung der Bronchialschleimhaut als Reaktion auf unterschiedliche Auslöser. Diese führt im Anfall zur Verengung der Atemwege durch Anschwellen der Schleimhaut, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur und vermehrter Schleimbildung mit den typischen Beschwerden Husten, Pfeifen und Atemnot, häufig auch nachts und frühmorgens.
Wichtig ist es, die individuellen Auslöser zu identifizieren. Häufig sind es Allergien, daher sollte immer ein Allergietest durchgeführt werden, oft gibt es eine familiäre Vorbelastung. Andere wichtige Auslöser sind Zigarettenrauch, intensive Gerüche, Stress, Infekte, kalte Luft und körperliche Belastung.

 

Die Diagnose sollte beim Lungenfacharzt nach eingehender Untersuchung und einem Lungenfunktionstest erfolgen. Dieser erlaubt, das Ausmaß der Verengung der Bronchien und die Reaktion auf ein bronchienerweiterndes Medikament festzustellen.


Die Behandlung besteht neben der Vermeidung von Auslösern vor allem aus inhalierbaren Medikamenten: einerseits bronchienerweiternde Mittel, welche rasch die Symptome lindern, und andererseits Kortison, um die auslösende Ursache, die Entzündung, zu beseitigen. Oft werden Kombinationspräparate verschrieben, sei es als „Spray“ oder als Pulverinhalator. Die verbreitete Angst vor dem Kortison ist dabei unbegründet, weil die Dosierung wegen der ausschließlich lokalen Anwendung sehr niedrig gehalten werden kann.

 

Das Ziel ist Beschwerdefreiheit und eine normale Lungenfunktion, was in den allermeisten Fällen gut gelingt.

 

 

Was ist COPD?

 

COPD (chronisch obstruktive Atemwegserkrankung) ist sehr häufig, ca. 10% der Erwachsenen sind davon betroffen! Die häufigste Ursache ist das Zigarettenrauchen, welches immer zur Entzündung der Schleimhaut in den Atemwegen führt. Bei etwa 30% der Raucher geht diese in eine Verengung der Atemwege über, mit der Folge der Behinderung des Luftstromes und einer übermäßigen Schleimproduktion. Im Unterschied zu Asthma ist die Verengung der Bronchien nicht oder nur mehr teilweise behebbar.

 

Unbehandelt kommt es zu einem fortschreitenden Umbau der Lunge, die Bronchien werden immer enger, Lungenbläschen werden zerstört. Eine wesentliche Rolle für die Erkrankung an COPD spielt die genetische Veranlagung, also die angeborene Empfindlichkeit gegenüber eingeatmeten Giftstoffen, in erster Linie dem Zigarettenrauch, aber auch anderen Schadstoffen in der Luft. In über 90 Prozent der Fälle ist das Rauchen die Ursache, auch Passivrauchen ist schädlich.

 

Leider wird die COPD oft erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, weil erst da Beschwerden auftreten. Daher wäre es wichtig, dass jeder Raucher regelmäßig einen Lungenfunktionstest macht, am besten jährlich im Rahmen der Gesunden Untersuchung.
Für die Behandlung der COPD ist der Rauchstopp die wichtigste Maßnahme, oft reicht das aus, um ein Fortschreiten zu verhindern.  Zusätzlich kommen prinzipiell dieselben inhalativen Medikamente wie beim Asthma zum Einsatz, wobei bei der COPD die bronchienerweiternden Mittel im Vordergrund stehen. Regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining ist gut geeignet, den so häufigen Verfall an körperlicher Fitness in Folge der Erkrankung zu verhindern.

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