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Brust- und Nierentumore mit Radioaktivität bekämpfen

Brust- und Nierentumore mit Radioaktivität bekämpfen

Die Radionuklidtherapie soll gesundes Gewebe nur minimal belasten

 

Wissenschaftler der Universität Bern haben einen Ansatz entdeckt, mit dem Krebszellen mit radioaktiven Molekülen markiert und bekämpft werden könnten. Wie das Team um Jean Claude Reubi im "Journal of Nuclear Medicine" berichtet, sollen mit der Radionuklidtherapie häufig vorkommende Krebsarten wie Brust- oder Nierentumore diagnostiziert und geheilt werden.

 

Bei dieser Therapieform docken radioaktive Moleküle an Oberflächenstrukturen von Krebszellen an, die bei gesunden Zellen kaum oder gar nicht auftauchen. Dadurch lassen sich Krebszellen sichtbar machen oder durch die Strahlung abtöten. Das gesunde Gewebe wird dabei nur minimal belastet. Insgesamt gibt es zwei Typen dieser radioaktiven Moleküle, nämlich die Agonisten, die beim Andocken in die Krebszelle eingeschleust werden, und die Antagonisten, welche an der Oberfläche der Krebszellen bleiben und sich dort anreichern.

Antagonisten und Agonisten getestet

Wie die Forscher zeigen konnten, eignen sich die Antagonisten deutlich besser für eine Therapie als Agonisten. Konkret testeten sie Antagonisten und Agonisten, die sich an Somatostatin-SST2-Rezeptoren binden. Dabei prüften die Wissenschaftler, wie gut die beiden Molekül-Typen an verschiedene Krebszellen binden, darunter Brustkrebs, Nierenkrebs, Schilddrüsenkrebs und Lymphkrebs.

 

Der Vergleich zeigte, dass sich Antagonisten viel besser an die Rezeptoren dieser häufigen Krebsarten knüpfen und diese Tumorzellen markieren können als Agonisten. "Wir können davon ausgehen, dass diese häufigen Krebsarten, für deren Therapie die Agonisten bisher nicht als geeignet betrachtet wurden, nun mittels Antagonisten in vivo erfolgreich bekämpft werden könnten", erklärt Reubi.

 

Quelle: Journal of Nuclear Medicine/APA

Bildquelle: APA (Symbolbild/dpa)/Jan-Peter Kasper

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