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Symptome und Therapiemöglichkeiten von Multiple Sklerose - Video

Symptome und Therapiemöglichkeiten von Multiple Sklerose - Video

Mein CredoWeb Interview zu neuesten Entwicklungen bei Multiple Sklerose (MS). Im Video unten wird erklärt, dass Multiple Sklerose eine Autoimmunerkrankung ist, die sehr unterschiedlich verlaufen kann.

Was sind die ersten Symptome der Multiplen Sklerose?

Zu den typischen ersten Symptomen der Erkrankung gehören Sehstörungen bzw. Sehschwäche, Empfindungsstörungen am Körper, Lähmungen, Gleichgewichtsstörungen sowie Blasen- und Sexualstörungen.

Wie wird eine Diagnose durch den Facharzt gestellt?

Grundsätzlich sind das Erstgespräch und die Erstellung einer Anamnese sehr wichtig sowie auch eine klinische Untersuchung, um festzustellen, ob etwaige versteckte Symptome auch schon vorhanden sind. Die Diagnose wird im Prinzip durch die Magnetresonanztomographie (MRT) von dem Gehirn und zum Teil auch von dem Rückenmark gestellt. Zusätzlich kann man zur differenzialdiagnostischen Aufklärung eine Lumbalpunktion (Untersuchung des Rückenmarkwassers) machen, um gegebenenfalls Entzündungszellen bzw. –proteine zu finden.

Wo sehen Sie die Hauptursachen für Multiple Sklerose?

Bei der Erkrankung ist unter anderem ein geografischer Zusammenhang festzustellen – im Norden gibt es mehr MS-PatientInnen als im Süden. Diesbezüglich vermutet man, dass Umweltfaktoren wie Sonnenlicht bzw. Vitamin D die Anfälligkeit für eine MS erhöhen. Aber auch Infektionskrankheiten wie zum Beispiel das Epstein-Barr-Virus (EBV) spielen dabei eine Rolle. Zusätzlich ist auch eine genetische Veranlagung vorhanden, wobei sie nur einen kleinen Teil der Ätiologie der Erkrankung darstellt. Weiters tragen die bisherigen Reaktionen des körpereigenen Immunsystems zur Entstehung der Krankheit bei.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Bis dato waren die Therapieoptionen entweder subkutane Injektionen (in das Unterhautgewebe) oder Spritzen in den Muskeln zu bekommen. Mittlerweile gibt es Therapien, die PatientInnen oral, in Form von Tabletten einnehmen oder sich auch als Infusionen applizieren lassen können.

 

Zu den Spritzentherpaien zählen grundsätzlich die Interferon- sowie auch die Glatirameracetat-Spritzen und zu den oralen Wirkstoffen zur Behandlung der MS gehören beispielsweise Fingolimod, Teriflunomid oder auch die Fumarsäure, die sich in den letzten Jahren als neuere Therapie-Optionen durchgesetzt haben. Als intravenöse Infusion werden grundsätzlich Natalizumab bzw. Alemtuzumab verabreicht. Darüber hinaus stehen auch weitere Therapiemöglichkeiten vor der Tür.

Was sind die Ziele dieser Therapien?

Alle Therapien haben zum Ziel, die Immunantwort zu unterdrücken bzw. zu modulieren, um somit die MS so gut wie möglich herab zu regulieren und das Immunsystem aufrecht zu erhalten, um schwere Infektionen zu vermeiden.

Was für Nebenwirkungen sind bei den Therapiemöglichkeiten bekannt?

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten, jedenfalls treten bei den Interferon-Präparaten üblicherweise grippeähnliche Symptome wie Fieber, Müdigkeit und Kopfschmerzen auf. Unter die Haut gespritzt, lösen die Mittel meist Hautrötungen, Schwellungen oder Entzündungen an der Einstichstelle aus. Schließlich gilt grundsätzlich, dass umso mehr das Immunsystem beeinflusst wird, Nebenwirkungen im Sinne von einer erhöhten Infektionsanfälligkeit vermehrt auftreten können.

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