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So schützen Sie Ihr Gehirn vorm Altern

So schützen Sie Ihr Gehirn vorm Altern

Wir alle vergessen hin und wieder etwas – besonders wenn wir dauernd unter Stress stehen, kann es zu Gedächtnisblockaden kommen. Man fragt sich, ob die Tür geschlossen ist, ob das Licht ausgeschalten ist oder bspw. wo der Autoschlüssel liegt. Dauerstress kann die Konzentration schwächen oder Schlafprobleme auslösen. Zudem können Reizbarkeit, ständige Müdigkeit, das Gefühl nicht genug Zeit zu haben sowie Angststörungen auftreten, die wiederum zu Vergesslichkeit führen können.

 

Darüber hinaus spielt auch das Alter eine wichtige Rolle – Vergesslichkeit ist Teil des normalen Alterungsprozesses. Schon ab 30 fängt das Gehirn an abzubauen und seine Funktionen lassen allmählich nach. Bis zu diesem Alter sind Vergesslichkeit und Gedächtnisstörungen höchstwahrscheinlich auf eine ständige Überbelastung in der Arbeit und/oder auf dauerhaften Stress im Alltag zurückzuführen.

 

Oft kann es hinzu zu dem sog. Burnout-Syndrom kommen, dem Zustand psychischer und mentaler Erschöpfung, der durch Dauerstress ausgelöst wird. Wer gegensteuern möchte, sollte:

 

  • ausreichend schlafen; 
  • den Alltag unterbrechen und davon Abstand gewinnen; 
  • sich Auszeit nehmen;
  • Gedanken abschalten;
  • positive Emotionen tanken;
  • Alltagsstress durch regelmäßigen Sport abbauen;
  • reisen.

Wenn Vergesslichkeit krankhaft wird

Sollten trotz Ruhe und Auszeit Vergesslichkeit und Gedächtnisstörungen nicht dämpfen und die Symptome länger als einen Monat andauern, ist der Besuch beim Neurologen ein Muss – das gilt besonders für Pesonen, die 60 Jahre und älter sind und gewisse Schwierigkeiten bei der Planung der täglichen Aktivitäten haben. Sind bei Menschen zwischen 55 bis 60 Jahren lediglich 2 Prozent an einer Demenz erkrankt, so sind es bei Menschen zwischen 65 und 85 Jahren über 30 Prozent. Etwa die Hälfte davon leidet an einer Alzheimer-Erkrankung, womit Alzheimer die häufigste Form der Demenz ist.

 

Die Alzheimer-Krankheit ist ein Prozess, der sich oft über Jahrzehnte entwickeln kann. Zu den ersten Anzeichen der Erkrankung gehören u.a. Merkfähigkeits-, Sprach-, Orientierungs- und Wahrnehmungsstörungen, zeitliche Verwirrung, Beeinträchtigung der Alltagskompetenz, Verlegung von Gegenständen Stimmungsschwankungen etc.

 

Erfahren Sie in unserem Video-Interview mit Univ.-Prof. Dr. Reinhold Schmidt worin sich die Alzheimer-Krankheit von einer Demenz unterscheidet

Wann zum Arzt?

Es ist wichtig die Symptome zu kennen, die mit den ersten Anzeichen von Demenz assoziiert werden. Diese sind bedenklich und erfordern eine ärztliche Untersuchung.

 

Dazu gehören Schwierigkeiten bei:

 

  • dem Erkennen von komplexen Zusammenhängen; 
  • dem Merken von neuen Informationen;
  • Organisation und Planung;
  • den alltäglichen Abläufen;
  • der Orientierung;
  • hinzu können auch Antriebslosigkeit und sozialer Rückzug vorkommen.

Bei einer Demenz handelt es sich um ein gestörtes Kurzzeitgedächtnis, wobei Konzentrationsstörungen sowie Schwierigkeiten bei der alltäglicher Routine auftreten.

Trotz Dauerstress geistig fit bleiben (In 10 Schritten)

Man kann den Alterungsprozess des Gehirns zwar nicht aufhalten, aber man kann ihn mit einigen Maßnahmen verlangsamen.

 

SCHRITT 1 Soziale Beziehungen pflegen. An erster Stelle sollte man möglichst viel Kontakt mit anderen Menschen haben – besonders bei älteren Menschen erhalten zwischenmenschliche Kontakte die geistige Leistungsfähigkeit;

 

SCHRITT 2 Fantasie fördern. Lassen Sie sich Zeit für Aktivitäten, die die Fantasie anregen – Lesen ist das beste Gehirntraining. Aber auch Zeichnen, Modellieren, Sprachenlernen, Lösen von Sudoku oder Kreuzworträtsel sind zur Kreativitätssteigerung und zur Gedächtnisstärkung besonders gut geeignet.

 

 

SCHRITT 3 Regelmäßig den Körper trainieren. Wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass regelmäßiger Sport das Gehirn fit hält. Besonders Ausdauersport (Laufen, Schwimmen, Radfahren, Walken, Wandern etc.) soll die geistige Leistungsfähigkeit fördern. Aber auch Spaziergänge wirken positiv auf das Hirn.

 

 

SCHRITT 4 Aus- bzw. Weiterbildung hält das Gehirn auf Trab. Dauerhaftes Lernen entwickelt die kognitiven Leistungsfähigkeiten, schützt vor Gehirnstörungen und hält das Gehirn aktiv. Für geistige Funktionen wie etwa Nachdenken, Aufmerksamkeit, Planen und Entscheiden ist der präfrontale Cortex (auch Stirn- bzw. Frontallappen genannt) – die größte Hirnstruktur des Menschen – zuständig. Dieser wird von den kognitiven Fähigkeiten angeregt. Fernsehen oder bspw. Computerspiele hingegen sind keine Anreize für das Gehirn.

 

SCHRITT 5 Essen Sie sich schlau. Studien legen nahe, dass diverse Früchte sowie Gemüse und die sog. „mediterrane Ernährung“ überhaupt sich positiv auf die Denkleistung auswirken. Zudem sorgen mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie in fetten Fischen (z.B. Lachs, Markele, Hering) vorkommen, für die bessere Leistung des Gehirns. Alternativ sind die Omega-3-Fettsäuren auch in Nüssen zu finden, die außerdem viele B-Vitamine und Mineralstoffe enthalten, welche auch die Hirnfunktion sowie die Lern- und Leistungsfähigkeit unterstützen. Auch Hafer, Vollkornprodukte sowie Hülsenfrüchte halten die Gehirnzellen fit und sind als „Brain Food“ geeignet.

 

SCHRITT 6 Moderater Rotwein-Konsum | Studien behaupten, dass ein Glas Rotwein am Tag fürs Gehirn gesund ist und das Risiko für Demenzerkrankungen senken könnte.

 

SCHRITT 7 Moderater Kaffeekonsum | US-Wissenschaftler fanden heraus, dass Koffein einen positiven Einfluss auf das Risiko, an Demenz zu erkranken, hat. Eine bis zwei Tassen Kaffee täglich sollten die Ablagerung der Proteine ​​im Gehirn reduzieren, deren Plaquebildung die Alzheimer-Krankheit verursacht.

 

 

SCHRITT 8 Vaskuläre Risikofaktoren regelmäßig kontrollieren. Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und hohe Cholesterinwerte sollten regelmäßig überprüft werden: diese werden nämlich in Zusammenhang mit Alzheimer gebracht;

 

SCHRITT 9 Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. 

Grundsätzlich werden bei Gedächtnisschwäche Ginkgo-Präparate empfohlen – diesen wird nämlich ein durchblutungsfördernder Effekt zugeschrieben. Zudem wirken B-Vitamine sowie die schon erwähnten Omega 3-Fettsäuren durchaus positiv als Präventionsmaßnahme gegen Konzentrationsschwäche und Müdigkeit.

 

 

SCHRITT 10 Positive Emotionen tanken. Positive Gefühle wie Freude, Liebe, Zufriedenheit, Wertschätzung etc. reduzieren den Stress und sind wichtige „Nährstoffe“ für unser Wohlbefinden. Nicht zuletzt tragen positive Erlebnisse dazu bei, neue neuronale Verknüpfungen im Gehirn herzustellen.

 

Das Leben ist ein Weg, auf welchem uns immer wieder Schwierigkeiten, Stress und Anspannung begegnen, aber man sollte auch in diesen Momenten positiv bleiben und nie aufhören zu träumen, um emotional gesund zu bleiben.

 

Text: Simona Ganeva / CredoWeb

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