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Phytotherapie: Heilkräfte der Natur gegen Erkältungen

Phytotherapie: Heilkräfte der Natur gegen Erkältungen

Die Behandlung mit Heilpflanzen (Phytotherapie) ist ein altbewährtes Verfahren, um Erkrankungen vorzubeugen, das allerdings oft unterschätzt wird. Doch diverse Pflanzen können tatsächlich die körpereigene Abwehrkraft erwecken und unter anderem die Beschwerden bei Erkältungen lindern.

 

Alternative Heilverfahren wie die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) gehören zu den ältesten Therpiemethoden um Krankheiten vorzubeugen bzw. zu behandeln. Bei dieser Heilmethode werden Pflanzen für die Behandlung von Erkrankungen eingesetzt, wobei je nach Wirkungsspektrum verschiedene Heilpflanzen in unterschiedlichen Einsatzgebieten in Frage kommen. Häufig zur Anwendung werden sie in der Selbstmedikation bei Erkältungen eingesetzt. Ob frisch oder getrocknet – die verwendeten Heilpflanzen und deren Teile wie etwa Wurzeln, Blüten oder Samen eignen sich für die Zubereitung von wirkungsvollen Tees, für Inhalationen oder in Form von Tabletten, Tropfen, Gels oder Salben zur inneren bzw. äußeren Einnahme.

 

Für eine Heilpflanzentherapie bei Erkältung werden in der Regel heimische Pflanzen bevorzugt. Allerdings sollte man wissen wann bzw. wofür welche Pflanze eingesetzt werden kann. Anbei einige der beliebtesten heimischen Heilkräuter:

Holunder löst Husten und senkt Fieber

Holunderbeeren enthalten nicht nur Vitamin C und Zink, die die Abwehrkräfte fördern, Holunderblüten sind reich an Wirkstoffen wie beispielsweise Flavonoide oder ätherische Öle, welche die Vermehrung des Bronchialschleims anregen und somit besonders bei trockenem Husten helfen. Wegen der schweißtreibenden Wirkung der Pflanze sind Holundersaft sowie Holunderblüten-Tee besonders gegen fiebrige Erkältungen gut geeignet.

Salbei bei Halsentzündungen

Salbei wirkt entzündungshemmend, indem seine Wirkstoffe Keime abtöten und die Schleimhäute im Mund- und Rachenraum schützen. Da er Schleimhäute anfeuchtet und somit den Hustenreiz lindert, wird er bei trockenem Husten empfohlen. Salbei wird als Tee, als Gurgellösung oder auch in Form von Lutschbonbons verabreicht und verleiht zusätzlich einen frischen Atem.

Kamille zur Beruhigung

Kamille ist unbestritten eine der bekanntesten und wohl meist verwendeten Heilpflanzen bei Erkältungen. Und nicht umsonst: einerseits lindern Kamillendampfbäder Beschwerden bei Erkrankungen der Atemwege, andererseits ist Kamillentee (besonders in Form von Gurgellösung) bei Halsschmerzen wirkungsvoll. Allerdings wird Kamille nicht nur aufgrund ihrer antioxidativen, entzündungshemmenden Wirkung hoch geschätzt, sondern auch als sanftes Beruhigungsmittel häufig eingesetzt.

Thymian gegen Bronchitis

Thymian eignet sich hervorragend gegen Bronchitis, da er eine stark schleimlösende, antibakterielle und beruhigende Wirkung hat – hierfür sollte man einen Löffel Thymiangewürz mit heißem Wasser aufgießen und optional einen Löffel Honig dazu geben. Zur Behandlung von Atemwegsinfektionen können zudem Gurgellösungen hergestellt werden. Da Thymian das Abhusten von Schleim fördert, wird er auch bei Reiz- und Keuchhusten oft verwendet.

Gewürznelken gegen Appetitlosigkeit

Der Gewürznelkenbaum, wessen stark duftende Blütenknospen das Immunsystem positiv beeinflussen können, hat mit der Nelkenblume (außer einem ähnlichen Geruch) nichts zu tun. Eine antioxidative, entzündungshemmende Wirkung wird besonders den ätherischen Ölen (unter anderem Eugenol), die darin enthalten sind, zugeschrieben. Sie sind in großer Menge in den getrockneten Blütenknospen vorhanden, in Sachen Dosierung sollte man also vorsichtig sein. Da sie unter anderem die Produktion der Magensäfte anspornen, gelten sie als Wundermittel gegen Appetitlosigkeit. Falls eine Erkältung davon begleitet ist, sollte man zu Gewürznelken greifen – hierfür bieten sich Nelkenöl-Inhalationen, Gurgellösungen oder auch selbst zubereitete Tees (2-3 Nelken mit 150 ml heißem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten ziehen lassen; anschließend Nelken entfernen und den Tee genießen).

 

Weitere alternative Heilverfahren, die die Lebensenergie aktivieren, das Immunsystem unterstützen und zur Abwehr und Therapie von Erkältungen zum Einsatz kommen, sind unter anderem die Homöopathie, die Akupunktur oder die Aromatherapie (Inhalationen mit ätherischen Ölen). Für welche alternative Methode auch immer man sich entscheidet, sollte man sich darüber mit einem Arzt konsultieren, um das passende Verfahren abzuklären – falsch eingesetzte Heilmittel bzw. falsche Zubereitung sowie bestimmte Inhaltsstoffe können sowohl allergische Reaktionen auslösen als auch weitere unerwünschte Wirkungen hevorrufen.

 

Weitere Heilpflanzen, die bei Erkältungen helfen können

 

Text: Simona Ganeva / Redaktion

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