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Medizin im Mittelalter

Medizin im Mittelalter

In der Humoralmedizin des Mittelalters spielte die Verdauung eine zentrale Rolle. Man sah sie in engem Zusammenhang mit der körperlichen und geistigen Gesundheit und versuchte, sie mittels einer typgerechten Ernährung zu unterstützen.


Für die abendländischen Gelehrten des Mittelalters war die gesamte Welt viergeteilt: Geschaffen aus vier Elementen, dehnte sie sich in vier Himmelsrichtungen aus, stand unter dem Einfluss von vier Jahreszeiten etc. Das galt auch für den menschlichen Körper: In ihm zirkulierten vier symbolisch gemeinte kardinale Körpersäfte mit jeweils charakteristischen Qualitäten, und zwar Blut (Sanguis, heiß und feucht), Gelbe Galle (Cholera, heiß und trocken), Schwarze Galle (Melancholia, kalt und trocken) und Schleim (Phlegma, kalt und feucht) in einem individuellem Mischungsverhältnis, wie bereits antike Autoritäten gelehrt hatten. Der dominierende Saft bestimmte das Temperament des Menschen und beeinflusste seine Lebensweise als Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker oder Phlegmatiker. Da ein Ungleichgewicht der Körpersäfte als Ursache für Krankheiten gesehen wurde, lautete das oberste Prinzip der Gesundheitsvorsorge, die Körpersäfte und damit das eigene Temperament im Gleichgewicht zu halten. Doch nicht nur innere Faktoren wie beispielsweise die vier Lebensalter hatten Einfluss auf die Gesundheit, auch äußere wie Wohnort und Arbeit wurden hinsichtlich des Säftehaushalts bewertet.

 

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