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Essgewohnheiten ändern

Ernährungsgewohnheiten zu verändern ist nicht ganz einfach und so manch einer kann ein Lied davon singen, aber mithilfe von Persönlichkeitsmerkmalen lässt sich auch die richtige Ernährung der eigenen Persönlichkeit finden, d. h. die passenden Ernährungsstrategien!


Ich bin Diätologin und befasste mich im Kinderbuch: „Mit dem Essen sollst du spielen“ mit der spielerischen Prägung gesunder Ernährungsgewohnheiten. Auch bei Erwachsenen sind zur Veränderung von Ernährungsgewohnheiten simple Strategien gefragt.Die persönliche Leidenschaft für ein Persönlichkeitsmodell, das gerne im Management Anwendung findet, veränderte meine Arbeit in den letzten Jahren. Ich skizziere in meinem neuen Buch Diätfallbeispiele und Lösungsmöglichkeiten anhand von Persönlichkeitsarchetypen.

„Wir hängen an unseren schlechten Gewohnheiten“

Im Buch „Essgewohnheiten verändern: Persönlichkeitsmerkmale und Ernährungsstrategien – zeige ich, wie man schlechte Essgewohnheiten effektiv los wird.

Goethe sagte einmal: In der Gewohnheit ruht das einzige Behagen des Menschen.

Weise Worte. Liebgewonnene Angewohnheiten aufzugeben, fällt den meisten von uns schwer. Sie gehören zu uns, zu unserem Alltag. Stellen Sie sich eine Situation vor, Sie sind wieder ein kleines Kind, sind gerade vertieft bei einem Spiel mit Ihrem Lieblingsspielzeug und auf einmal reißt Sie ein Erziehungsberechtigter heraus und nimmt Ihnen das Spielzeug weg und erklärt Ihnen, zwar warum, aber für den Moment ist das Spielzeug tabu. So ergeht es uns, wenn wir plötzlich unsere Ernährung umstellen sollen – man versteht meist warum, aber liebgewordene Gewohnheiten müssen ersetzt oder abtrainiert werden.

Warum ein Buch über Essgewohnheiten?

In meinem Beruf als Diätologin geht es primär um die Umstellung von Essgewohnheiten. Was man essen soll, wissen Viele in der Theorie sehr genau. Bei speziellen Diäten bedarf es aber mancher Hilfestellungen in der praktischen Umsetzung. Im Laufe der Jahre machte ich in meiner Praxis die Erfahrungen mit unterschiedlichsten Facetten von Diäten und Essgewohnheiten, mein Fazit ist: vielen Menschen fällt die Umstellung am schwersten.Nicht jeder schafft es, seinen Essalltag nach einer Diagnose von jetzt auf gleich umzustellen. Als ich vor einigen Jahren im Rahmen einer Weiterbildung – eigentlich um für Kunden/Patienten die richtige Ansprache zu finden - das Seminar Prozesskommunikation (PCM®) kennenlernte, eröffneten sich für mich völlig neue Möglichkeiten.

Warum das Prozesskommunikationsmodell als Werkzeug?

PCM® ist ein „Werkzeug“, um Menschen (und auch sich selbst) besser zu verstehen und akzeptieren zu lernen. Es geht hierbei jedoch nicht darum die sechs unterschiedlichen Persönlichkeitstypen absolut zu sehen. Die Persönlichkeitsstruktur ist bei jedem Menschen - mehr oder weniger intensiv ausgeprägt - vorhanden. Nur das Mischungsverhältnis ist unterschiedlich. Das PCM® ist deshalb ein so innovatives Instrument, weil es sich nicht nur auf die Inhalte (WAS) im Umgang mit anderen konzentriert, sondern zugleich auch Ihre Interaktionsfähigkeit (WIE) entscheidend verbessert.

„Sprich nicht mit vollem Mund!“ oder „Beim Essen spricht man nicht!“, wer erinnert sich nicht an diese Ermahnungen. Aber wo bleibt die Verständigung, wenn man beim Essen nicht reden darf? Für mich hat Essen einen zentralen Stellenwert als soziales und kommunikatives Ereignis. Darüber hinaus ist es meine Intention einen neuen Ansatz aufzuzeigen, indem mit einem Kommunikationsmodell auch zugleich die richtige Ernährung erleichtert werden kann.

Sie lösen die Diätfälle archetypisch in den sechs Persönlichkeiten auf, ist das mit Studien untermauert und evaluiert? Die Richtung,die ich mit meinem Buch aufzeige, ist, soweit ich weiß, weltweit erstmalig. Selbst in den USA, wo PCM® von Dr. Taibi Kahler entwickelt wurde, kam noch niemand auf die Idee das Thema Ernährung damit in Verbindung zu bringen. Ich eröffne somit ein neues Betätigungsfeld, und hoffe mit meinem Vorstoß einen Grundstein für zukünftige, wissenschaftliche Arbeiten sowie Untersuchungen gelegt zu haben.Eine kleine Pilotstudie wurde bereits mit Jugendlichen an einer Höheren Schule durchgeführt. Und auch die Erfolge meiner Patienten bestätigen jedenfalls mir das Potential meines Ansatzes.

Wenn es 6 Grundtypen gibt, verleitet dieses Modell nicht zu sehr zum Schubladendenken?

Nein, die Persönlichkeitsstruktur ist bei jedem Menschen - mehr oder weniger intensiv ausgeprägt - vorhanden. Nur das Mischungsverhältnis ist unterschiedlich. Rein rechnerisch ergeben sich 720 Möglichkeiten an verschiedenen Persönlichkeitsstrukturen. Diese enorme Vielfalt bietet auch viel Platz für Individualität. Die gilt es auszuloten sowie ausfindig zu machen und auf diese sollte man sichdann aucheinstellen.

Es gibt mehrere Persönlichkeitsmodelle, warum gerade PCM®?

Weil die Menschen beim sogenannten Process Communication Model (PCM®) nach Dr. Taibi Kahler nicht in starre Kategorien gepresst werden und es auch die unterschiedlichen Lebensphasen berücksichtigt. Es war auch für mich sehr spannend über den PCM-Test herauszufinden, wie ich „ticke“‘, was mich antreibt und was mich in Stress versetzt.

Ich nahm an 2 Seminaren teil, durch die mich Uwe Rainer-Kolouch und Roman Frimmelin Wien führten. Die beiden sind zertifizierte PCM-Trainer und als solche Teil der Beratergruppe imc. Die imc-Gruppe hat sich in den letzten Jahren erfolgreich als der Spezialist für PCM-Trainings in Österreich positioniert. Ein PCM-Profil ist wie der Schlüssel zur eigenen Persönlichkeit. Und nicht nur das. Man versteht auch die Menschen mit denen man sich umgibt auf einer neuen Ebene. Den Partner oder die Partnerin, die eigenen Kinder, Kollegen und Kunden. Ihre emotionalen Bedürfnisse, Ihre Motive, Ihre Ziele. Wer PCM kennt, beginnt zu ahnen, welche Ressourcen sich unserer Gesellschaft eröffnen. Man kann ganz einfach sagen, ich wurde „PCM-infiziert“, die Inhalte begeistern mich nach wie vor. Meine Arbeit in der Diätpraxis hat sich mit dem „Process Communication Modell“bedeutend verändert.

Was kann der Einzelne also tun, damit eine Ernährungsumstellung klappt?

Zunächst sollten Sie Ihr langfristiges Ziel formulieren. Möchten Sie zehn Kilo abnehmen? Wollen Sie sich fitter fühlen? Möchten Sie chronische Beschwerden los werden oder lindern? Dann unterteilen Sie das übergeordnete Ziel in Etappenziele. Ist eines dieser Zwischenziele erreicht, winkt eine Belohnung - zum Beispiel in Form eines Shoppingbummels oder einer Wellness-Behandlung. Das motiviert und sorgt dafür, dass Sie mit Freude bei der Sache bleiben.

Stichwort schlechte Gewohnheiten. Was machen denn viele falsch?

Viele Menschen essen „nebenher“, zum Beispiel während der Arbeit oder vor dem Fernseher. Dabei nimmt aber niemand richtig wahr, was er da gerade zu sich nimmt. Man enthält dem Gehirn so wichtige Informationen vor. Nahrung sollte mit allen Sinnen erfasst werden: Wir sollten sie riechen, fühlen, schmecken… Also nehmen Sie sich bitte Zeit für Ihr Mittagessen, selbst wenn Ihnen die Arbeit bis zum Hals steht. Viele der schlechten Ernährungsgewohnheiten werden im Buch als Diätfall angerissen und dann mittels der sechs PCM-Typen aufgelöst.

Aber ein bisschen Knabbern beim Fernsehen wird doch wohl noch erlaubt sein…?

Ja, ab und zu. Doch viele reißen automatisch die Chipspackerl auf, sobald sie den „Einschalt“-Knopf gedrückt haben. Für sie ist die Tätigkeit „Fernsehen“ gedanklich eng mit dem Knabbern und Kauen verknüpft. Diese beiden Dinge müssen im Unterbewusstsein wieder entkoppelt werden. Die gute Nachricht: Diese schlechte Angewohnheit bekommt man in der Regel recht gut in den Griff und typentsprechend geht das noch einfacher.

 

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