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Bisswunden

Bisswunden

Gebissen zu werden, ist nicht nur sehr schmerzhaft, sondern kann gefährliche Folgen haben. Dabei kommt es gar nicht so sehr auf die Größe der Tiere an, denn manche können zum Teil schwere oder sogar lebensbedrohliche Krankheiten (Floh/Pest, Zecken/FSME) übertragen.


Andere wiederum, wie z. B. Schlangen, verfügen über einen Giftapparat im Maul bzw. im Kiefer, der so starke Gifte produzieren kann, dass man ohne Gegenmittel binnen kürzester Zeit stirbt. Allerdings sind diese extrem gefährlichen Vertreter ihrer Art glücklicherweise bei uns in Mitteleuropa nicht heimisch, wobei man jedoch auch einer Kreuzotter lieber aus dem Weg gehen sollte. Älteren oder geschwächten Menschen kann der Biss dieses heimischen Reptils durchaus gefährlich werden.

 

Achtung vor großen Zähnen!

 

Wenden wir uns von den eher unwahrscheinlichen Gefahren nun den bei uns am häufigsten Bissen zu – denen von Haus- oder Wildtieren sowie von unseren eigenen Artgenossen. Denn tatsächlich kommt es immer wieder zu Verletzungen durch Zähne von Menschen. Und wer annimmt, dass eine Verletzung durch einen Hund gefährlicher wäre als ein menschlicher Biss, der irrt. Zwar können Vierbeiner Krankheiten, wie z. B. Tollwut, übertragen, genauso gefährlich sind jedoch die Bakterien, die sich im Mund befinden. Diese gelangen über die Wunde in den Körper des Bissopfers und führen unter Umständen zu Infektionen, die lokal auftreten oder den gesamten Organismus betreffen können. Der Mensch steht dabei den Vierbeinern in puncto Gefährlichkeit um nichts nach. Während Hundebisse in nur rund 10 % der Fälle Infektionen auslösen, muss man bei jeder vierten intensiven Bekanntschaft mit menschlichen Zähnen damit rechnen. Zudem ist hier auch immer die Gefahr einer möglichen Ansteckung mit Hepatitis gegeben.

 

Was tun?

 

Die Verletzungsformen bei einem Biss sind vielfältig. Je nach Beschaffenheit des Gebisses, der Form der Zähne und dem ausgeübten Druck des Kiefers können hier Stich-, Riss- oder Quetschwunden auftreten. Selbst kleinste Verletzungen sind aufgrund der hohen Infektionsgefahr niemals zu unterschätzen und sollten in jedem Fall von einem Arzt versorgt werden. Er begutachtet die Wunde, spült sie mit einer antiseptischen Lösung, um die Keimzahl zu reduzieren, und entfernt fallweise verletztes Gewebe. Möglicherweise sind zudem die Gabe eines Antibiotikums und die Auffrischung der Tetanusimmunisierung nötig.

 

Bitte merken!

 

Um eine optimale Behandlung zu garantieren, benötigt der Arzt einige wesentliche Informationen über die Verletzung, und auch wenn es vielleicht peinlich ist, schieben Sie kein Haustier vor, falls der Biss menschlichen Ursprungs sein sollte!

 

Diese Angaben sollten Sie beim Arztbesuch parat haben:

 

  • Wer/Was hat Sie gebissen?
  • Wie lange besteht die Wunde bereits?
  • Woher stammt das Tier (Haustier, Wildtier)?
  • Hat sich das Tier vor dem Angriff seltsam verhalten?
  • Wie steht es um Ihren aktuellen Impfstatus (Tetanus, Tollwut, bei Menschenbiss Hepatitis)?

Diese Angaben helfen dem Arzt, erste Informationen über die womöglich übertragenen Erreger zu gewinnen. So kann er die bestehenden Risiken besser einschätzen und gleich die richtigen Maß- nahmen ergreifen. Wenn Sie weitere Fragen zum Thema „Bisse“ haben, können Sie sich jederzeit an Ihre Rat & Tat Apothekerinnen und Apotheker wenden. Sie bieten Ihnen hier kompetente Informationen sowie Produkte zur Desinfektion und Erstversorgung von Wunden aller Art.

Quelle: Apotheke im Pro / Rat und Tat Magazin 2-17

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